Europa League

Milde Strafe für Bukarest

Auch Belgrad im Visier der Ermittler

Milde Strafe für Bukarest

Fans von Dinamo Bukarest

Nicht immer friedlich: Die Fans von Dinamo Bukarest provozierten einen Spielabbruch. imago

Ferner muss Dinamo Bukarest die nächsten beiden internationalen Heimspiele vor leeren Zuschauerrängen bestreiten sowie eine Strafe in Höhe von 50.000 Euro begleichen.

Der österreichische Schiedsrichter Thomas Einwaller hatte das Play-off-Hinspiel zur Europa League von Bukarest gegen Slovan Liberec am Donnerstagabend in der 88. Minute abgebrochen. Anhänger hatten einen Begrenzungszaun im Bukarester Dinamo-Stadion durchbrochen und waren beim Stand von 0:2 auf die Laufbahn gerannt.

Das zweite Gegentor in der 84. Minute hatte die enttäuschten Dinamo-Anhänger in Rage versetzt. "Die waren sauer auf ihre Mannschaft und hatten sich nach dem 0:2 nicht mehr im Griff", sagte der Schiedsrichter Einwaller der österreichischen Agentur APA am Freitag. "Wir haben den Abbruch, über den es überhaupt keine Diskussion gegeben hat, sehr schnell über die Bühne gebracht. Als wir im Tunnel waren, sind die Zuschauer dann wieder auf die Tribüne zurückgekehrt. Es hat sich alles gleich wieder beruhigt."

Das Urteil der Disziplinarkomission ist sogar eher milde ausgefallen, da als Höchststrafe sogar ein mehrjähriger Ausschluss von internationalen Wettbewerben im Raum stand. In diesem Fall wäre Dinamo vermutlich vor dem finanziellen Ruin gestanden. Der Klub spielt in Zukunft auf Bewährung, falls es in den nächsten zwei Jahren zu weiteren Fan- Ausschreitungen kommen sollte, muss Bukarest nach Angaben der UEFA ein drittes Spiel ohne Zuschauer absolvieren.

"Goldene Stadt" unter Beschuss

Vor der Partie zwischen Slavia Prag und Roter Stern Belgrad (3:0) versammelten sich Tausende serbische Fans in der "Goldenen Stadt", bewarfen Passanten mit Biergläsern und zerstörten Fensterscheiben. Bei den folgenden Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften nahm die Polizei 150 Personen vorübergehend in Gewahrsam. Gegen 38 von ihnen wird ermittelt, gegen zwölf Randalierer wurde nach Angaben der Polizei Anklage erhoben.

Die Konsequenzen könnten für Roter Stern Belgrad erhebliche Ausmaße annehmen. Der Europapokalsieger der Landesmeister von 1991 musste wegen Krawallen beim Stadtduell beim bitteren Rivalen Partizan Belgrad im April bereits ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten. Damals hatten Randalierer, die aus dem Fanlager von Roter Stern stammten, 1300 Sitzschalen im Partizan-Stadion in Brand gesetzt. 95 Personen waren damals festgenommen worden.

Mit einer Entscheidung in diesem Fall ist allerdings erst im Oktober zu rechnen, wie serbische Medien unter Berufung auf Kreise in der Uefa einhellig berichteten.