Die ganz große Rotation bei Bayer 04 blieb nach der 2:4-Heimpleite gegen Borussia Dortmund aus. Trainer Heiko Herrlich brachte Dragovic, Bailey und den in der Liga gesperrten Bellarabi anstelle von Tah, Brandt und Alario (alle Bank).
Larnakas Coach Andoni Iraola Sagarna musste auf die verletzten Ioannou, Jorge und Tete verzichten, die im ersten Europa-League-Spiel, dem 0:1 gegen den FC Zürich , noch von Beginn an gespielt hatten. Neu in die Elf rückten Truyols, Nacho Cases und Joan Tomas.
Trickovski schockt Bayer - Havertz gleicht aus
Bayer 04 kontrollierte die Partie gegen durchaus couragierte Zyprer zwar, leistete sich aber gerade im vorderen Drittel zahlreiche Abspielfehler. So resultierte die erste Möglichkeit für die Werkself aus einer Standardsituation: Einen Bailey-Eckball legte Larnakas Keeper Tono vor die Füße von Sven Bender, der mit seiner Direktabnahme den rechten Pfosten traf (14.). Stattdessen aber ging der keineswegs defensiv eingestellte Außenseiter in Führung: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Joan Tomas von rechts, Giannou verlängerte per Kopf auf Trickovski, der sich gegen Dragovic durchsetzte und aus sechs Metern zum überraschenden 0:1 einschoss (25.).
Leverkusen drängte anschließend zwar auf den Ausgleich, bekam seine Angriffe aber zu häufig nicht sauber zu Ende gespielt und suchte sein Heil häufig aus der zweiten Reihe. Distanzschüsse von Weiser (34.) und Havertz (42.) konnte Tono jeweils entschärfen, zudem hatte Bayer 04 Pech, dass Schiedsrichter Yevhen Aranovskiy nach einem Einsatz von Gonzalez gegen Havertz auf den wohl fälligen Elfmeterpfiff verzichtete (29.). Aktivposten Havertz gelang aber trotzdem noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich: Bender spielte steil auf Bellarabi, der von der Grundlinie auf den 19-Jährigen zurücklegte - und Havertz verwandelte flach ins linke Eck (44.).
2. Spieltag, Gruppe A
Joker Alario sticht doppelt
Herrlich reagierte dennoch auf die recht dürftige erste Hälfte seines Teams und brachte zur Pause Alario für Bailey - und das zahlte sich direkt aus: Nach einer Flanke von Bellarabi stellte der Argentinier links im Strafraum auf 2:1 (49.). Ein Tor, das allerdings gleich in doppelter Hinsicht am Rande der Legalität wandelte: Zum einen hatte Havertz die Hereingabe von Bellarabi unabsichtlich mit der Hand abgefälscht, zum anderen befand sich Alario zumindest in abseitsverdächtiger Position.
Auch der Führungstreffer brachte Leverkusen aber nicht allzu viel Rückenwind, Larnaka hielt weiterhin gut mit und hatte durch Hevel, der an Hradecky scheiterte, eine gute Möglichkeit zum Ausgleich (61.). Auf Seiten von Leverkusen war es mal wieder Havertz, der mit einem sehenswerten Fallrückzieher Tono zu einer Glanzparade zwang (64.). In der Schlussphase rückte Larnaka dann weit auf, drückte auf den Anschlusstreffer, wurde trotz aller Bemühungen aber nicht wirklich gefährlich. Stattdessen spielte Leverkusen seine Räume aus: Volland setzte mit einem herrlichen No-Look-Pass Alario in Szene und der Argentinier markierte sein zweites Tor (88.).
Die Vorentscheidung? Noch nicht ganz, denn nach einem Stellungsfehler des eingewechselten Jedvaj kam Larnaka durch den ebenfalls eingewechselten Raspas noch einmal zum Anschluss (90.+1). Die Hoffnung für die Zyprer wehrte aber nicht lange: Einen weiteren Konter schloss Brandt - erneut nach schönem Pass von Volland - zum 4:2-Endstand ab (90.+3).
Für die Werkself geht es am Sonntag (13.30 Uhr) in Freiburg weiter. Larnaka ist viereinhalb Stunden später bei Armis Aradippou gefordert.