Sevillas Trainer Unai Emery vertraute exakt derselben Startelf, die in der Liga zuletzt 3:0 gegen den Tabellenletzten FC Cordoba gewonnen hatte.
Gladbachs Coach Lucien Favre blieb sich hingegen treu und wirbelte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:0-Derbysieg gegen den 1. FC Köln ordentlich durch. Insgesamt standen fünf Neue auf dem Feld: Wendt, Hazard, Johnson, Hrgota und Abwehrchef Stranzl (nach überstandener Schädelprellung und Infekt). Korb, Brouwers, Traoré, Herrmann und Kruse saßen auf der Bank.
Fohlen starten ohne Scheu beim Titelverteidiger
Die Zwischenrunde
Ausgerechnet beim Titelverteidiger starteten die Fohlen in die K.o.-Phase der Europa League. Doch wie sie sich vorgenommen hatten, spielte die Borussia in Sevilla mutig auf. Zwar fehlte in der Anfangsviertelstunde eine Torchance, doch auch die Hausherren warteten lange auf ihren ersten Abschluss. Die Andalusier hatten zu Beginn mehr Ballbesitz, aber zeigten wenig Zug zum Tor.
So waren es die Gladbacher, die das erste Ausrufezeichen setzten: Nach Zuspiel von Johnson zog Kramer aus 15 Metern ab, Sergio Rico parierte (20.). Kurz darauf näherten sich auch die Spanier erstmals dem gegnerischen Kasten an, Vitolo zielte aber rechts vorbei (23.).
Riesenmöglichkeit für Johnson
Allerdings hatten es die Gäste auch nicht leicht, da Schiedsrichter Aleksandar Stavrev einige fragwürdige Fouls pfiff und beispielweise Jantschke für eine leichte Attacken verwarnte. Die schmerzhaften Ellbogen-Checks der Hausherren übersah der Referee hingegen manchmal.
Trotzdem steigerte sich die Borussia von Minute zu Minute. Raffael spitzelte das Leder in der Gasse durch auf Johnson, nur der schnell reagierende Sergio Rico bewahrte seine Elf mit einer Glanztat vor einem Rückstand (33.). Sein Pendant Sommer musste im ersten Durchgang hingegen keinen einzigen Ball abwehren.
Nicht immer mit fairen Mitteln: Vicente Iborra (oben) gegen Alvaro Dominguez. Getty Images
Nach Wiederanpfiff zeigte sich den 2500 mitgereisten Gladbacher Fans das gleiche Bild: Der Bundesligist erspielte sich immer wieder gute Torchancen - vergab diese allerdings zunächst allesamt. Die beste Möglichkeit in dieser Phase hatte Wendt. Der Außenverteidiger schoss freistehend von links aber am rechten Pfosten vorbei (50.). Zwei Minuten später verhinderte Sergio Rico in letzter Sekunde einen Querpass von Wendt auf den einschussbereiten Johnson.
Stolperball stoppt Borussen-Träume
Sollte sich diese Fahrlässigkeit im Abschluss rächen? Ja. Nach 70 Minuten bestrafte der Titelverteidiger die angereisten Gladbacher. Nach einem langen Ball war der eingewechselte Diogo Figueiras auf der rechten Seite auf und davon und passte ins Zentrum. Dort stand Iborra bereit, traf das Leder aus zehn Metern aber nicht richtig, sodass es unerwartet aufsetzte und im linken Toreck einschlug - 1:0.
Nach dem Treffer wirkte es, als hätten die Spanier dem Borussen-Spiel den Stecker gezogen. Die Gäste gewannen immer weniger Zweikämpfe und schafften es nicht mehr, sich schnell vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Kruses lascher Kopfball in der 85. Minute war der erste Abschluss nach langer Zeit, strahlte jedoch auch wenig Gefahr aus.
Der FC Sevilla reist am Sonntag zu Real Sociedad San Sebastian. Mönchengladbach gastiert am selben Tag beim Hamburger SV (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de). Am 26. Februar empfangen die Gladbacher Sevilla zum Rückspiel.