Maccabi-Coach Elisha Levy tauschte seine Startelf nach dem letzen Auftritt in der Europa League, der 1:2-Niederlage in Larnaka auf vier Positionen: Meshumar, Falach, Yahaya und Vered erhielten den Vorzug vor Dgani, Itzhak Cohen, Tamir Cohen und Boccoli.
Bei Schalke übernahm Co-Trainer Seppo Eichkorn die Betreuung der Mannschaft, da Huub Stevens die Reise nach Israel aus privaten Gründen nicht angetreten hatte. Im Vergleich zum 2:1-Sieg in Berlin schonte Eichkorn viele Stammspieler und brachte neun Neue. Einzig Höwedes und Jurado starteten auch schon am Wochenende.
Marica provoziert Buljats Eigentor
Obwohl die Gelsenkirchener sowohl das Weiterkommen als auch Platz eins sicher hatten, machten sie vom Anpfiff weg Druck und drängten Maccabi mit vielen Kombinationen und Kurzpässen in die Defensive. Nach nur acht Minuten ging S04 dann auch rasch in Führung: Marica brach am rechten Flügel durch und flankte flach nach innen. Vor dem einschussbereiten Draxler kam Buljat angerauscht und drückte das Leder ins eigene Tor (8.).
Die Israelis antworteten sofort: Vered ließ Höwedes mit einer Körpertäuschung stehen und tauchte frei vor Torwart Hildebrand auf. Seinen Schuss aus etwa zwölf Metern konnte der Ex-Nationaltorhüter aber parieren (9.). Ansonsten zeigte sich Haifa in seinen Offensivbemühungen aber wenig kreativ und versuchte, die Schalker Defensive mit langen Bällen zu knacken. Endstation hieß aber immer wieder der sicher und souverän wirkende Hildebrand, der sein Profi-Debüt für die "Knappen" feiern durfte.
So traten die Gäste deutlich dominanter und spielstärker auf. Durch gefährliche Pässe in die Tiefe entstanden immer wieder vielversprechende Torchancen. Draxler (26., 35.) und Baumjohann (27.) brachten die Kugel aber nicht an Maccabi-Schlussmann Saranov vorbei und verpassten so eine deutlichere Halbzeitführung.
Hildebrand pariert Katans Elfmeter
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Im zweiten Durchgang konnten die Gelsenkirchener zwar viel Ballbesitz aufweisen, ließen in den Offensivaktionen aber die letzte Entschlossenheit vermissen. Draxler hatte die große Chance zu erhöhen, zeigte sich bei seinem Schuss aus etwa acht Metern aber wiederholt zu unkonzentriert (52.). Bei gegnerischem Ballbesitz zogen sich die "Knappen" in die eigene Hälfte zurück und machten die Räume eng. Maccabi suchte vergeblich nach Mitteln, dieses Bollwerk zu knacken.
Im weiteren Verlauf verlor das Spiel an Fahrt. Auch Schalke wartete immer mehr ab und stieß nur nach Kontermöglichkeiten entscheidend vor. So neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Torraumszenen waren Mangelware. Dennoch durfte sich Hildebrand auszeichnen: Nachdem eine Yampolsky-Flanke von Metzelders Kopf an Sabahs Arm geprallt war (72.), entschied Schiedsrichter Fredy Fautrel (Frankreich) auf Elfmeter. Katan trat an, doch er machte die Rechnung ohne Schalkes Schlussmann, der nach links abtauchte und sehenswert parierte (73.)
Traum-Einstand für Langlitz und Wiegel
Schalker Jubeltraube: Routinier Ciprian Marica (2.v.r.) wird von den Talenten Andreas Wiegel, Alban Sabah und Alexander Langlitz (v.l.n.r.) eingerahmt. picture alliance
In der Schlussphase zogen die Gelsenkirchener das Tempo noch einmal an und drängten auf die Entscheidung. Jurado hatte diese gleich zweimal auf dem Fuß, scheiterte aber erst an einer Glanztat von Saranov (81.) und zielte dann knapp über die Latte (82.). Schließlich wollte das 2:0 dann doch noch fallen: Baumjohann schickte Marica auf die Reise. Der schnelle Rumäne war nicht zu halten, sprintete über das halbe Feld und versenkte den Ball mit einem Flachschuss im Tor (84.). In der Nachspielzeit bereitete Baumjohann mit einem klugen Pass den Weg für das 3:0: Joker Langlitz hatte freie Bahn, sah aber den mitgelaufenen Wiegel und spielte ab. Der 20-jährige Einwechselspieler hatte keine Probleme, in das leere Tor einzuschießen (90.+2).
Damit zieht Schalke ohne Niederlage in die Zwischenrunde der Europa League ein. Maccabi ist ausgeschieden, weil Steaua Bukarest 3:1 gegen AEK Larnaka siegte.
Haifa spielt am kommenden Montag (19.50 Uhr) gegen Maccabi Netanya. Schalke empfängt bereits am Samstag (18.30 Uhr) Werder Bremen. Vor dem Jahreswechsel müssen die "Knappen" dann auch noch am Mittwoch (20.30 Uhr) im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach ran.