Hertha bejubelt in der ersten Hälfte die Führung durch Lukas Piszczek (3. von li.). picture-alliance
Hertha begann die Kampagne in der Europa League mit einer im Vergleich zur 2:1-Pleite in Mainz stark veränderten Elf. Lucien Favre baute seinen Kapitän Friedrich sowie Stein, Hartmann, den Rumänen Nicu sowie den Kolumbianer Ramos neu in die Startformation der "Alten Dame" ein. Draußen blieben dafür Wichniarek, von bergen, Dardai, Pejcinovic und der verletzte Kringe (Mittelfußbruch).
Der lettische Meister FK Ventspils war in der dritten Runde der Champions League-Qualifikation am FC Zürich aus der Schweiz gescheitert. Trainer Nuncio Zavettieri hatte vor seinem Engagement im Baltikum die U17 von Inter Mailand trainiert.
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Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olympiastadion |
| Zuschauer | 13.454 |
Hertha erarbeitete sich von Beginn an ein Plus an Ballbesitz, das erste Ausrufezeichen setzten aber die Gäste aus Lettland. Zigajevs wurde durch Mittelfeldmann Tigirlas schön eingesetzt, scheiterte aber am glänzend reagierenden Berliner Keeper Drobny. Und Ventspils blieb gefährlich, während die Hertha noch nach der eigenen Linie suchte: Tigirlas visierte aus der Distanz den linken Torwinkel der Hauptstädter an - mit Folgen! Drobny konnte zwar parieren, verletzte sich dann aber am Oberschenkel und musste für Ersatzkeeper Burchert ausgewechselt werden.
Erst nach 25 Minuten schaffte es die Hertha, die Gäste in Bedrängnis zu bringen, doch Ventspils Keeper Chesnovski konnte einen strammen Schuss von Piszczek gerade noch parieren. Mit der zweiten ansprechenden Offensivaktion hatten die Berliner mehr Erfolg. Piszczek drückte nach einem Hartmann-Schuss einen Abpraller über die Torlinie (34.). Mit der knappen Führung für die Hauptstädter ging es dann unter verhaltenem Beifall der wenigen Zuschauer in die Kabinen.
Weitere Begegnungen
Kurz nach dem Seitenwechsel zeigte sich zunächst einmal der lettische Meister hellwach. Tigirlas spazierte am Strafraum der Berliner ohne ernsthafte Gegenwehr entlang, passte kurz zu Gauracs, der von Friedrich nicht mehr gebremst werden konnte und auch Burchert wurde da auf dem falschen Fuß erwischt - der Ausgleich für die Balten fiel nicht unverdient (48.).
Nach dem Ausgleich zogen sich die Letten keinesfalls zurück, sondern agierten weitgehend auf Augenhöhe mit der Hertha, der das Selbstvertrauen nun sichtlich abging. Zwar waren Chancen da - Cicero (52.) und Domovchiyski (54.) fehlte jedoch Genauigkeit beim Abschluss. Das selbe Manko wiesen die Gäste auf, die bei Chancen von Visnakovs (61.) und Chirkin (63.) den Führungstreffer verpassten.
Lucien Favre reagierte spät auf den dürftigen Vortrag seiner Elf, tauschte dann Cesar (66.) und Dardai (77.) für Piszczek und Hartmann ein. Die Wende brachte dies aber nicht ein.
Im Gegenteil - in der Schlussphase besaßen die Gäste gar noch die beste Chance aus dem Spiel heraus, doch Bengtsson hinderte den lettischen Rekordnationalspieler Astavjevs rüde am entscheidenden Kopfballtreffer (80.). So blieb es bei dem aus Berliner Sicht äußerst dürftigen Unentschieden zum Start in die Europa League.
Die "alte Dame" erwartet nun in der Bundesliga am Sonntag den SC Freiburg im Olympiastadion.