Friedhelm Funkel änderte sein Team im Vergleich zur Bundesliga-Begegnung beim FC Bayern (0:2) gleich auf fünf Positionen. Russ, Fink, Streit, Weissenberger und Amanatidis mussten für Spycher, Huber, Köhler, Meier und UEFA-Cup-Schreck Michael Thurk weichen.
Auch Vigos Trainer Fernando Vasquez nahm fünf Wechsel vor. Nach der 1:2-Pleite gegen den FC Sevilla kamen Torhüter Pinto, Contreras, der Ex-Leverkusener Placente, Nunez und Fernando Baiano nicht zum Einsatz. Dafür bekam Torhüter Esteban, Jonathan Aspas, Lequi, Guayre und Angreifer Perera ihre Chance in der Start-Elf.
In den ersten Minuten merkte man beiden Teams eine gewisse Nervosität an. Viele Aktionen wirkten hektisch und ungenau. Dann legten die Gastgeber die anfängliche Unsicherheit ab und dominierten das Spiel. Bereits in der elften Spielminute passierte genau das, was die Eintracht unbedingt verhindern wollte: Sie geriet in Rückstand. Nach einer guten Canobbio-Flanke von der rechten Seite kam der neu ins Team gerückte Huber zu spät, so dass Perera ungehindert einköpfen konnte.
Wer glaubte, dass die Hessen nach dem frühen Rückstand geschockt sein würden, sah sich getäuscht. Eher schien der Gegentreffer eine Art Weckruf gewesen zu sein. Nur sechs Minuten nach dem 0:1 kam Köhler über die linke Seite bis zur Grundlinie durch und flankte gefühlvoll in die Mitte. Takahara verpasste die Flanke knapp, aber der heraneilende Huber machte seinen Fehler beim Gegentor wieder gut, indem er den Torhüter verlud und zum Ausgleich traf.
Nach der hektischen Anfangsphase beruhigte sich die Partie in der Folgezeit etwas. Die neu formierte Frankfurter Mannschaft stand immer besser und ließ nur noch selten Gelegenheiten zu. Die größte hatte noch Canobbio in der 31. Minute. Guayre passte geschickt in die Lücke in der Abwehr der Gäste, doch Canobbio fand in Nikolov seinen Meister. In der 41. Spielminute erneut Glück für die Rot-Schwarzen. Schiedsrichter Stewart Dougal aus Schottland entschied zu Unrecht auf Abseits, so dass die Spanier um eine große Möglichkeit gebracht wurden. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte die Mannschaft von Friedhelm Funkel eine aussichtsreiche Kontermöglichkeit. Alex Meier wartete aber zu lange, so dass sich die Hintermannschaft der Hausherren wieder ordnen konnte. Mit dem Remis ging es in die Kabine.
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In der zweiten Halbzeit kam für den Frankfurter Torschützen Huber Fink in die Partie. Es entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie ohne nennenswerte Torgelegenheiten. Erst in der 59. Minute änderten sich die Vorzeichen. Nur vier Minuten nach der ersten gelben Karte des Spiels gegen Alexander Meier ging der Mittelfeldmann erneut zu ungestüm in einen Zweikampf mit Iriney. Schiedsrichter Dougal sah in dem Ellbogeneinsatz des jungen Frankfurters eine gelbwürdige Aktion und schickte ihn mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche.
Funkel reagierte und brachte mit Russ für Köhler einen weiteren Defensivmann. Vigo konnte sich trotz der Überzahl keine entscheidenden Vorteile erspielen. Die beste Gelegenheit hatte noch Perera in der 63. Minute mit einem Drehschuss, der das Tor von Nikolov aber weit verfehlte. Frankfurt beschränkte sich in erster Linie auf die Defensive und erkämpfte sich einen verdienten Punkt.
Nach der Niederlage gegen Palermo war der Punktgewinn bei Celta Vigo ein wichtiger Schritt der Eintracht für ein mögliches Überstehen der Gruppenphase. Das Remis war durchaus verdient, da Frankfurt nach Anfangsschwierigkeiten in die Partie fand und in Unterzahl aufopferungsvoll kämpfte. Vigo agierte in Überzahl ideenlos.