Probleme gab es für VfB-Coach Felix Magath vor allem in der Defensivaufstellung zu lösen. Bordon wurde nach seiner Notbremse bei der 1:3-Niederlage bei Celtic für ein Spiel gesperrt, dafür rückte Wenzel in die Viererkette. Auch Meira musste wegen seiner dritten Gelben Karte zuschauen, für ihn spielte Tiffert im rechten Mittelfeld. Ansonsten schenkte Magath der Elf vom Spiel gegen Mönchengladbach (4:0) das Vertrauen. Bei Celtic Glasgow, das am Sonntag im Pokal einen 3:0-Sieg gegen St. Johnstone einfuhr, rückte Laursen für McNamara im Vergleich zum Hinspiel in die Anfangself. Obwohl der junge Maloney in Glasgow gegen den VfB einen Treffer beisteuerte, erhielt Hartson im Angriff nach seiner Sperre von Celtic-Trainer O'Neill den Vorzug.
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Die Schwaben versuchten zu Beginn, Glasgow unter Druck zu setzen und spielten engagiert nach vorne. Doch schon nach 13 Minuten kam der Schock für den VfB: Eine Flanke von Agathe verlängerte Hartson per Kopf auf Thompson, der von Tiffert nicht ausreichend gedeckt wurde. Der Verteidiger ließ sich die Chance nicht entgehen und erzielte mit einem sehenswerten Flugkopfball die Führung für die Gäste. Stuttgart hatte sich noch nicht erholt, da schlug Celtic schon wieder zu. Erneut setzte sich Agathe auf der rechten Seite gegen Wenzel durch, zog in den Strafraum ein und legte quer auf den mitgelaufenen Sutton. Der Angreifer brauchte das Zuspiel nur noch über die Linie zu drücken (15.). Danach zogen sich die Gäste freilich weit zurück und ließen den VfB kommen, der nun die satte Zahl von fünf Treffern erzielen musste. Zumindest ein Tor erzielten die Stuttgarter noch vor der Halbzeit. Einen verunglückten Befreiungsschlag von Balde nahm Hleb auf und flankte von links auf den alleingelassenen Tiffert, der aus fünf Metern per Kopfball verkürzte (38.). Balakov hätte sogar den zweiten Treffer vor der Pause erzielen können, sein Schlenzer aus 16 Metern ging aber über das Tor. Im zweiten Spielabschnitt zog sich das Team von Celtic noch weiter zurück. Angreifer Sutton war phasenweise gute zehn Meter hinter der Mittellinie der Mann an vorderster Front bei Glasgow, der Rest machte die Räume bis zum eigenen Strafraum eng. Auch die Einwechslung von Ganea in der Pause, mit dem neben Amanatidis und Kuranyi der dritte Stürmer auf dem Feld stand, erzeugte nicht den nötigen Druck auf die Abwehr der Gäste. Das Bemühen konnte man den Stuttgartern zwar nicht absprechen, allein, es fehlte die letzte Konsequenz, das Unmögliche möglich zu machen. Hoffnung keimte dennoch auf, als Hleb mit Kuranyi einen Doppelpass spielte und der Weißrusse nach einem platzierten Linksschuss aus zehn Metern den Ausgleich erzielte (76.). In der 85. Minute war es wieder der starke Hleb, der aus ähnlicher Position wie bei seinem Treffer den Pfosten traf. Den verdienten Siegtreffer erzielte Stuttgart schließlich in Person des eingewechselten Mutzel nach Vorarbeit von Hleb (87.), der die kämpfenden Schwaben wenigstens teilweise belohnte.
Im Prinzip war die Partie schon nach der Anfangsviertelstunde gelaufen, in der die Gäste zwei Treffer erzielten. Der VfB machte das "Wunder" nicht wahr, die nötigen fünf Tore zu schießen, gab aber nicht auf und gewann das Spiel in den Schlussminuten. Dennoch: Celtic Glasgow zieht in die Runde der letzten Acht ein.
Felix Magath (Trainer des VfB Stuttgart): “Wir sind natürlich enttäuscht, obwohl die Mannschaft ein großes Spiel gezeigt hat. Wir haben gegen ein Team verloren, das einfach nur cleverer war als wir. Entscheidend waren diese beiden Fehler am Anfang, es war in diesen Momenten einfach zuviel Unerfahrenheit in der Mannschaft. Wir können aber erhobenen Hauptes den Wettbewerb verlassen und werden nun versuchen, in der Bundesliga möglichst lange oben zu bleiben.“