Fakt ist: Hasenhüttl ging in diese Unterredung am Dienstag in der Erwartung, dass die Klubführung ihre monatelange Hinhaltetaktik in punkto Vertragsverlängerung beendet und ihm eine Ausdehnung des bis 2019 befristeten Arbeitspapiers anbietet.
Nach kicker-Informationen ist dieses Angebot ausgeblieben, Hasenhüttl soll ohne diese Zukunftssicherung in ein letztes Vertragsjahr gehen.
Dies kommt angesichts der Tatsache, dass Hasenhüttl die sportlichen Ziele absolut erfüllt hat, einem klaren Misstrauensvotum gegenüber dem Coach gleich und bedeutet eine gefährliche Hypothek für die Zukunft.
Sowohl Rangnick als auch Hasenhüttl hatten zu Jahresbeginn erklärt, dass sie ein solches Szenario überhaupt nicht wollen. "Eines ist klar, und da sind wir uns auch absolut einig: Wünschenswert wäre es, bis zur neuen Saison Klarheit zu haben", hatte Rangnick im kicker-Interview am 12. Februar erklärt.
Rangnick hatte zuletzt nicht mehr diese Haltung vertreten und noch am Sonntag beim Abschiedsspiel für Dominik Kaiser erklärt: "Ralph Hasenhüttl macht weiter. Das ist für mich selbstverständlich. Er hat Vertrag bis 2019."
Friede, Freude, Eierkuchen in Berlin? Rangnick und Hasenhüttl am Samstag beim Saisonausklang. imago
Sollte allerdings Hasenhüttl bei seiner ursprünglich geäußerten Haltung bleiben, nicht ohne Vertragsverlängerung in die neue Saison gehen zu wollen, und diese Haltung am Dienstag vertreten haben, wäre eine sofortige Trennung die logische Konsequenz.
Ralph Hasenhüttl übernahm im Sommer 2016 das Traineramt von RB Leipzig. Der 50-Jährige führte die Sachsen in seiner ersten Saison in die Champions League, am Ende der soeben abgelaufenen Spielzeit stand Rang sechs und die Qualifikation für die Europa League. "Das ist ein Riesenerfolg für den Verein, sich im zweiten Jahr hintereinander international zu qualifizieren", zog Hasenhüttl ein positives Saisonfazit und lobte sein Team: "Ich bin sehr stolz auf die Jungs und das, was sie geleistet haben."