Bundesliga

Leverkusens Kai Havertz im Dauer-Stress - Trainer Heiko Herrlich hofft auf Rücksicht des DFB

Bayer-Stammkraft mit drei Partien in der U-19-Nationalelf

Havertz im Dauer-Stress - Herrlich hofft auf Rücksicht

Hat schon 27 Pflichtspiele für Bayer in dieser Saison in den Knochen: Kai Havertz.

Hat schon 27 Pflichtspiele für Bayer in dieser Saison in den Knochen: Kai Havertz. picture alliance

Zehn Profis hat Bayer 04 für diverse Länderspiele in dieser und der kommenden Woche abgestellt. Doch bei einem blickt Heiko Herrlich mit besonderer Aufmerksamkeit auf dessen Einsätze im Auswahlteam: Leverkusens Trainer macht sich Sorgen um Youngster Kai Havertz, der mit der U-19-Auswahl des DFB in der EM-Qualifikation antreten muss. "Kai hat jetzt drei Spiele. Wir hoffen, dass er nicht alle drei Spiele machen muss. Das liegt in Händen des DFB", sagt Herrlich, der im Vorfeld bereits Kontakt mit U-19-Nationaltrainer Meikel Schönweitz aufgenommen hatte, um den DFB für Havertz' besondere Situation zu sensibilisieren. Der Linksfüßer hat in dieser Saison bereits 27 Pflichtspiele für Bayer bestritten. Und das, obwohl die Belastung von Herrlich für den Kreativspieler dosiert wird.

"Wir schonen Kai ab und zu, versuchen ihm Pausen zu geben, weil wir die Verantwortung haben. Darauf habe ich hingewiesen", erklärt der Werkself-Trainer, der darauf baut, dass auch beim DFB trotz aller sportlichen Ziele entsprechend mit dem Spieler umgegangen wird. Denn Havertz ist mit Herthas Arne Maier, der in dieser Saison bislang allerdings nur 19 Pflichtspiele für die Profis bestritten hat, einer der wenigen Spieler in der U 19 des DFB, die regelmäßig in der Bundesliga und nicht nur in der A-Junioren-Bundesliga zum Einsatz kommen.

Wenn er am Mittwoch zurückkommt, hat er vier Spiele im Drei-Tages-Rhythmus gemacht und drei Tage später kommt das Augsburg-Spiel. Ich hoffe, dass da auch Rücksicht genommen wird auf unsere Ziele und auch auf ihn.

Heiko Herrlich

Havertz stellt für Herrlich einen wichtigen Faktor dar. Und das erst recht, weil Mittelstürmer Lucas Alario wegen einer Rot-Sperre die nächsten drei Ligaspiele zuschauen muss. "Das tut uns sehr weh, vor allem vor dem Hintergrund, dass Kai Havertz jetzt auch drei Spiele für die U 19 macht. Wenn er am Mittwoch zurückkommt, hat er vier Spiele im Drei-Tages-Rhythmus gemacht und drei Tage später kommt das Augsburg-Spiel. Ich hoffe, dass da auch Rücksicht genommen wird auf unsere Ziele und auch auf ihn", betonte Herrlich am Donnerstag nach dem Testspiel von Bayer gegen den VfL Bochum (5:2) nochmal. Mit Havertz, einem offensiven Mittelfeldspieler, der meist als hängende Spitze eingesetzt wird, müsste Herrlich sonst womöglich eine weitere Offensivkraft für die Startelf abschreiben. Dann hätte der Trainer keinen kopfballstarken Offensivakteur mehr für die Anfangsformation zur Verfügung, da er Stefan Kießling aufgrund dessen Hüftprobleme nur noch als Joker einplant.

Abwarten und bangen

Also muss Herrlich in den nächsten Tagen abwarten und bangen, wenn Havertz am Samstag gegen Norwegen und am Dienstag gegen die Niederlande erneut für den DFB ran muss. Der ehemalige DFB-Nachwuchstrainer setzt dabei auf die Stärke des deutschen Teams und sagt: "Wir hoffen, dass die Spiele möglichst schnell entschieden sind." Damit Schönweitz Führungsspieler Havertz nicht über 90 Minuten spielen lassen muss. Ob der DFB auf Herrlichs Bitte eingeht, bleibt offen. Im ersten Spiel gegen Schottland (3:0) am Mittwoch durfte Havertz in der 79. Minute vom Feld.

Stephan von Nocks