Bundesliga

Fans an der Bande: Kontrollierte Proteste in Frankfurt

Trillerpfeifen, Plakate und Tennisbälle gegen Montagsspiele

Fans an der Bande: Kontrollierte Proteste in Frankfurt

Durften im Innenraum protestieren: Den Fans von Eintracht Frankfurt wurden vorübergehend die Tore geöffnet.

Durften im Innenraum protestieren: Den Fans von Eintracht Frankfurt wurden vorübergehend die Tore geöffnet. imago

Der Protest war allerdings kontrolliert. Der Stadionsprecher sagte, es bestehe kein Grund zur Beunruhigung. Es war geplant, dass Fans protestieren dürfen. Das taten sie auch kurz vor Anpfiff der zweiten Hälfte. Klopapier und Tennisbälle wurden Richtung Spielfeld geworfen, die Räumung dauerte einige Minuten.

Mit Schriftzügen wie "Wir pfeifen auf das Montagsspiel - Hier bestimmen wir den Ton", "Fankultur muss leiden, Einschaltquoten steigen" oder "Montags hat selbst mein Friseur frei" zeigten sich die Anhänger durchaus kreativ. Etliche Fans hatten zudem angekündigt, ihre Tickets verfallen lassen. Der Protest wurde von der Eintracht-Führung geduldet, die Tore wurden als deeskalierende Maßnahmen geöffnet. Unter anderem erklang unmittelbar vor Spielbeginn über die Stadionlautsprecher der Rockklassiker "I don't like Mondays".

Bundesliga - 23. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
59
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
40
3
Eintracht Frankfurt Eintracht Frankfurt
39

Mintzlaff: "Wir finden das auch schade"

RB-Sportchef Olaf Mintzlaff hatte vor dem Anpfiff bei "Eurosport" gesagt: "Wir finden das auch schade, dass hier nur 500 und nicht 2000 Fans von uns da sind. Es ist aber nur eines von vielen Spielen. Ich finde es wichtig, den Fans sachlich zu erklären, wieso das gemacht wird. Ich finde, jetzt muss erstmal der Ball rollen, dann kann man immer noch sehen, wie das angenommen wird." Er bestätigte aber noch einmal, dass alle 18 Bundesligisten mit diesem Montagstermin einverstanden gewesen waren.

Die DFL hat in dieser Saison erstmals fünf Montagsspiele eingeführt, um Europa-League-Teilnehmern wie Leipzig vor ihrem nächsten Bundesliga-Spiel eine längere Erholungspause einzuräumen. Anhänger in ganz Deutschland halten den Montagabend jedoch für einen besonders fan-unfreundlichen Termin, der die Reise zu Auswärtsspielen erschwert und ihrer Meinung nach für eine zunehmende Kommerzialisierung des Profifußballs steht. Die Fans der Hessen hatten bereits in den vergangenen Tagen angekündigt, den Ablauf des Spiels massiv stören zu wollen.

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las/sid/dpa

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