Bundesliga

Angespuckt? Ancelotti zeigt Hertha-Fans den Mittelfinger

Später Ausgleich in Berlin lässt Gemüter hochkochen

Angespuckt? Ancelotti zeigt Hertha-Fans den Mittelfinger

Verlebte am Samstag einen ungemütlichen Nachmittag in Berlin: Bayern-Coach Carlo Ancelotti.

Verlebte am Samstag einen ungemütlichen Nachmittag in Berlin: Bayern-Coach Carlo Ancelotti. imago

Nach einer hitzigen Schlussphase trat Philipp Lahm mit einem Lächeln vor die Sky-Kameras. "Ich denke, dass wir nicht so schlecht gespielt haben. Wir sind auch oft über außen durchgekommen. Man sieht, dass die Mannschaft immer bis zum Ende daran glaubt", lobte der Kapitän. Und fehlende Moral kann man dem deutschen Serienmeister wahrlich nicht vorwerfen: Neun Punkte haben die Bayern bereits durch Tore nach der 80. Minute geholt - Liga-Höchstwert. Dazu war es für die Münchner in 2017 bereits das dritte Bundesliga-Match mit einem Punktgewinn in der Nachspielzeit.

Für Thomas Müller bedeutete der späte Ausgleich Genugtuung. "Wir wollten unbedingt, das hat man die ganze Zeit gesehen", befand Bayerns Angreifer, der den später eingewechselten Robert Lewandowski in der Anfangself vertrat: "Ansonsten hat Hertha das gemacht, was sie oft machen: versucht zu verteidigen und Zeit zu schinden", so Müllers Resümee: "Sie müssen sich mal angucken, wie viele Krämpfe es gegeben hat in einem Bundesligaspiel bei einer Mannschaft, die keine englischen Wochen hat." Zum vermeintlich fehlenden Einfühlungsvermögen nach Spielschluss sagte Müller nur: "Die haben auch das ganze Spiel viel dafür getan, dass wir nicht so viel Verständnis haben."

Spielersteckbrief T. Müller
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Neuer: "Das hat mit Fairplay nichts zu tun"

Brisanter war allerdings eine andere Geschichte: Nach dem späten 1:1 war es nämlich zwischen Berliner Anhängern und dem Münchner Trainer Ancelotti zu heftigen Beleidigungen gekommen. Der Italiener zeigte den gegnerischen Fans auf dem Weg in die Stadion-Katakomben den Mittelfinger, wie er selbst später in der ARD-Sportschau bestätigte. "Ich habe diese Geste gemacht, ich bin vorher angespuckt worden", erklärte Ancelotti.

Undurchsichtige Rudelbildung: Münchner und Berliner Profis nach dem späten Ausgleich.

Undurchsichtige Rudelbildung: Münchner und Berliner Profis nach dem späten Ausgleich. imago

Der Lucky Punch von Lewandowski in der sechsten Minute der Nachspielzeit, die es für Hertha-Trainer Pal Dardai nicht hätte geben dürfen , hatte schon auf dem Rasen für Tumulte gesorgt. Hertha-Torhüter Rune Jarstein hatte den Ball aus Nahdistanz Xabi Alonso in den Rücken geschossen, woraufhin es eine große Rudelbildung gab. "Das hat mit Fairplay nichts zu tun", erregte sich Bayern-Schlussmann Manuel Neuer.

Das Thema Nachspielzeit kam im Nachgang auch beim angefeindeten Ancelotti noch einmal auf den Plan, der infolgedessen erklärte: "Die Nachspielzeit geht in Ordnung, da hat Hertha viel Zeit verschleppt." Die Berliner waren da ganz anderer Meinung.

msc