Bundesliga

Grifo will Unglücksrabe Söyüncü "motivieren"

Freiburg: "Knockout" und "Schocker" bei vierter Auswärtsniederlage

Grifo will Unglücksrabe Söyüncü "motivieren"

Verpasste den "verdienten Punkt" bei der TSG Hoffenheim: Freiburgs Vincenzo Grifo.

Verpasste den "verdienten Punkt" bei der TSG Hoffenheim: Freiburgs Vincenzo Grifo. imago

"Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen. Das wäre ein Stück weit auch verdient gewesen, weil wir gut verteidigt und außer bei den Standards nicht so viel zugelassen haben. Da haben wir gewusst, dass Hoffenheim mit Wagner, Vogt und Süle große Leute hat", erklärte Grifo und kam zu dem wenig überraschenden Schluss: "Die Niederlage ist bitter."

Freiburg war erstmals seit dem 1. Spieltag in der Abwehr wieder mit einer flexiblen Dreier-/Fünferkette angetreten, und überraschte in einer hoch pressenden 3-4-3-Angriffsformation vor allem am Anfang den Gegner. "Wir standen gut und dann machen wir den individuellen Fehler, das gibt dir erstmal einen Knockout", sprach Grifo den Aussetzer von Caglar Söyüncü an, der in der 34. Minute TSG-Angreifer Sandro Wagner den Führungstreffer mit einem haarsträubenden Fehlpass in den Fuß "auflegte".

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Für Trainer Christian Streich war es "schon ein schrecklicher Fehler", einen Vorwurf wollte er dem 20-Jährigen Türken allerdings ebenso wenig machen wie Grifo. "Wir motivieren Caglar natürlich, weil er unheimliches Talent hat. Das kann mal passieren. Ich hoffe, er steht da drüber und, dass wir es nächste Woche besser machen", sagte der Offensivmann.

Söyüncü schien seinen Lapsus zwischenzeitlich bereits im Spiel korrigieren zu können, als er Florian Niederlechners erstes Bundesligator mit einem herrlichen langen Ball vorbereitete. Mit dem 1:1 war der Sportclub zurück in der Partie und wollte mehr. Grifo: "Weil so ein Spiel auch schnell kippen kann, haben wir versucht, das 2:1 zu machen. Aber nach ein paar Minuten kriegen wir den Elfmeter und das schockt dich dann auch wieder."

Erneut war Söyüncü der Unglücksrabe, weil er im Strafraum ungestüm ins Luftduell mit Sebastian Rudy ging. Auch wenn der Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin von den gültigen Regelauslegungen her vertretbar war, bekam Söyüncü auch in diesem Fall kurz nach dem Abpfiff Rückendeckung von Grifo: "Ich habe es noch nicht im Fernsehen gesehen, glaube aus meiner Sicht vom Spielfeld her aber, dass es kein Strafstoß war. Der Caglar geht zum Kopfball und dass dabei ein Körperkontakt entsteht, ist normal."

Trotz dieses aus seiner Sicht "blöden Elfmeters", der beim gesamten Sportclub die Emotionen hochkochen ließ, analysierte Grifo ruhig, sachlich und blickte letztlich mit einer Prise Selbstkritik in die Zukunft. "Wir müssen es so hinnehmen und schauen, dass wir uns auswärts beim nächsten Mal noch mehr Chancen erspielen."

Carsten Schröter

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - SC Freiburg