Es geht um Geld, sehr viel Geld. Es geht um den Hamburger SV und den VfL Wolfsburg. Es geht um Berater, die mit verschiedenen Mandaten ausgestattet sind. Und es geht um einen Fußballer: Filip Kostic. Ein 23-jähriger Serbe, der sich beim VfB Stuttgart in den vergangenen zwei Jahren ins Schaufenster gespielt hat.
Der Reihe nach: Seit Wochen arbeitet der HSV mit dem VfB an einer Einigung. Kostic und der Spielervermittler Sedat Duraki, der ein Mandat von den Hanseaten besitzt, erzielten schnell eine Einigung mit den Norddeutschen. Jedoch hakt es immer noch zwischen den Klubs. Der HSV ist bereit, ein Paket von 15 Millionen Euro zu zahlen. Zwölf Millionen direkt, dazu diverse Nachzahlungen.
Das wiederum hat der VfL Wolfsburg überboten. Über den früheren Profi (u. a. 1860 München und Dortmund) und Sportdirektor (1860 München) Miroslav Stevic, der wiederum ein Verhandlungsmandat von Kostics Onkel und Bruder erhalten haben soll, nahmen die Niedersachsen Kontakt zu dem Flügelspieler auf. Pikant: Am gestrigen Donnerstag waren Kostic, dessen Onkel und Bruder sowie Berater Stevic nach kicker-Informationen zu Gesprächen mit Geschäftsführer Klaus Allofs im VfL-Camp in Bad Ragaz in der Schweiz und erhielten ein lukratives Vertragsangebot über vier Jahre. Und: Im Gegensatz zum HSV erzielte der VfL eine Einigung mit Stuttgart. Die Ablöse: Bis zu 17 Millionen Euro, davon 14 Millionen sofort.
Kostic will "unbedingt zum HSV"
Als wäre das Ganze noch nicht verrückt genug, zitierte am Freitagabend nun die BILD den Spieler mit folgenden Sätzen: "Ich will unbedingt zum HSV", sagt Kostic dem Blatt. "Das ist der beste Verein. Ich hoffe nur inständig, dass es mit dem HSV klappt. Ich bin sehr nervös. Ich darf nicht mit der VfB-Mannschaft trainieren und warte stündlich auf eine Entscheidung. Ich hoffe, dass es unmittelbar mit einem Wechsel nach Hamburg klappt." Sätze, die im Wolfsburger Lager gar nicht gut ankommen dürften. Oder würde der Klub, der aktuell betont großen Wert auf Identifikation und Mentalität legt, einen Spieler verpflichten, der sich 24 Stunden nach Verhandlungen mit dem VfL zum HSV bekennt? Auszuschließen ist wohl selbst das nicht in diesem verrückten Transfer-Krimi.