Bundesliga

Optimist Schaaf sucht Häuptlinge

Hannover: "Wir lassen nicht nach"

Optimist Schaaf sucht Häuptlinge

Der Coach und sein Häuptling: Hannovers Trainer Thomas Schaaf (li.) und Torhüter Ron-Robert Zieler.

Der Coach und sein Häuptling: Hannovers Trainer Thomas Schaaf (li.) und Torhüter Ron-Robert Zieler. picture alliance

Was macht Hannover 96 vor dem Spiel beim VfB Stuttgart noch Mut? Der Blick auf Zahlen und Fakten auf jeden Fall nicht. Als schlechtestes Rückrundenteam müssen die Niedersachsen beim besten antreten, und das als einziger aktueller Bundesligist, gegen den Stuttgart seit sechs Duellen unbesiegt ist. 20 seiner bisherigen 26 Auswärtsspiele am Neckar verlor Hannover, mehr Niederlagen gab es in der vereinseigenen Bundesliga-Historie nur beim FC Bayern (23). Und: Sechs der letzten sieben Duelle beim VfB gingen verloren, wenn auch einige Male höchst unglücklich.

"Immer wieder da sein, es immer wieder angehen", will es Thomas Schaaf, dem mit der sechsten Niederlage am Stück auch ein persönlicher Negativrekord droht. Doch der Trainer bleibt Optimist und beschäftigt sich ausschließlich mit den Möglichkeiten und Aussichten, die in der restlichen Saison noch verbleiben. "Wir müssen immer wieder schauen, welches Mittel greifen kann. Wir wollen zum richtigen Ergebnis kommen, wir haben nur noch nicht das Entscheidende gefunden. Wir lassen nicht nach."

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Schaaf und die "Leader auf dem Platz"

Wichtig wird, dass die Mannschaft endlich die positiven Eindrücke, die Schaaf in der Trainingsarbeit unter der Woche gewinnt, auch nachhaltig im Spiel umsetzen kann. Dazu braucht es Typen, "Häuptlinge", wie sie der Coach auch nennt und wie er sie zuletzt beim ernüchternden 0:1 gegen Augsburg vermisste. "Am besten sind es elf Häuptlinge. Es ist gut, wenn immer einer da ist, der den Kopf hebt, wenn ihn ein anderer gerade senkt. Ich will es aber nicht so fixieren. Entscheidend ist, dass jeder Spieler seinen Aufgaben nachkommt und sich mit seinen Qualitäten einbringt. Wenn wir das haben, haben wir auch genügend Leader auf dem Platz."

Zielers einsamer Liga-Topwert

Wer könnte nun noch ein solcher in schwierigen Zeiten sein? Ron-Robert Zieler ist es schon die ganze Saison über mit seiner Leistung im Tor. Über 100 Bälle wehrte der Nationalkeeper im Saisonverlauf schon ab, darunter nach Rechnung des Datenermittlers Opta ganze 27 Großchancen - ein einsamer Liga-Topwert. Auf Platz 2 folgt demnach mit weitem Abstand sein Gegenüber am Samstag, Stuttgarts Przemyslaw Tyton (15 Chancen vereitelt, gemeinsam mit Bremens Felix Wiedwald).

Kiyotake sprüht vor Tatendrang

Vielleicht kehrt als Leader am Samstag auch Kapitän und Routinier Christian Schulz zurück, der Innenverteidiger trainierte nach Rückenproblemen am Donnerstag wieder. Und auch Regisseur Hiroshi Kiyotake sprüht nach seiner Wiedergenesung und dem Teilzeit-Comeback am vorigen Sonntag vor Tatendrang - der Japaner kann an einem guten Tag den Unterschied ausmachen. "Kiyo ist auf einem anderen Stand, hat nun wieder eine Woche mehr trainiert. Jeder Tag, jedes Training hilft, dass er vorankommt", so Schaaf. Ob er ihn von Anfang an einsetzen werde, ließ er jedoch offen.

Michael Richter