Champions League

Vanhaezebrouck mit breiter Brust gegen den VfL

Gents Mitrovic: "Wir haben viel und hart gearbeitet"

Vanhaezebrouck mit breiter Brust gegen den VfL

Keine Angst vor Wolfsburg: Gents Trainer Hein Vanhaezebrouck.

Keine Angst vor Wolfsburg: Gents Trainer Hein Vanhaezebrouck. Getty Images

Der Mann ist von stattlicher Statur, und mit genauso viel Überzeugung und Ausstrahlung kommt er in diesen Tagen daher. Vanhaezebrouck, Trainer des belgischen Meisters KAA Gent, können auch nicht die jüngst eher durchwachsenen Leistungen seiner Mannschaft verunsichern. "Die Champions League ist ein ganz anderer Wettbewerb", so der Coach mit breiter Brust, "wir bleiben, wer wir sind, und haben seit Jahresbeginn auch schon wieder Anderlecht, Lüttich und Brügge geschlagen." Dass man eben gegen Brügge auch im Rückspiel des nationalen Pokals ausschied und sich zudem in der Liga gegen die Underdogs Beveren (2:1) und Mouscron (2:0) jüngst zu Siegen quälte, beeindruckt Vanhaezebrouck nicht: "Vielleicht haben wir in den Spielen zu weit hinten gestanden. Wir spielen besser, wenn wir dem Gegner weniger Raum geben."

Mitrovic: "Wir sind zu 100 Prozent bereit für dieses Spiel"

KAA-Verteidiger Stefan Mitrovic, Leihgabe des SC Freiburg, steht seinem Trainer in Sachen Optimismus nichts nach. "Ich sehe zwischen dem VfL und uns im Moment wenig Unterschied", so der 25-Jährige, der mit dem Sportclub in der vorigen Saison 2014/15 gleich zweimal (Meisterschaft und Pokal) in Wolfsburg spielte und beide Partien verlor. "Jeder Punkt, den wir in der Champions League gewonnen haben, war redlich verdient", so der Serbe, der ebenfalls offensiv denkt. "Ich glaube an dieses Team und die Qualität, es hinzubekommen. Wir sind zu 100 Prozent bereit für dieses Spiel."

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Tipps gibt Mitrovic seinem Trainer nicht. "Ich habe zwar mit ihm gesprochen, aber er weiß auch so, wie er uns vorbereiten muss." Vanhaezebrouck will sich ohnehin nicht so sehr auf Wolfsburg ausrichten: "Ich schaue nur auf mein eigenes Team, alles andere interessiert mich eher wenig. Wir haben alle zusammen viel und hart gearbeitet. Zusammen sind wir eine Spitzenmannschaft." Respekt allerdings zollt der 52-Jährige dem Gegner aus Niedersachsen schon: "Wenn man die großen Namen in diesem Achtelfinale wie Chelsea, Barcelona, Bayern sieht, dann ist Wolfsburg vielleicht der kleinste, machbarste Gegner. Aber die Bundesliga ist für mich die zweitstärkste Liga Europas, dort wird taktisch und physisch auf Topniveau gearbeitet."

Euphorie in Belgien

Auf Mittelfeldspieler Hannes van der Bruggen und den norwegischen Angreifer Gustav Wikheim müssen die "Buffalos", wie die KAA von den Fans genannt werden, am Mittwoch bei ihrem historischen Schritt verletzungsbedingt verzichten, was den Erwartungen keinen Abbruch tut. Seit etlichen Jahren hat Belgien in der Champions League nicht mehr eine Euphorie erlebt, wie sie nun der Überraschungsmeister aus Ostflandern entfacht hat. "Es ist etwas Einmaliges für uns und wir wollen uns noch länger auf diesem Niveau halten", sagt Vanhaezebrouck, der sich auch von aufkommenden Meldungen, halb Europa jage seine erfolgreichen Akteure, nicht beeindrucken lässt. "Zu mir ist noch kein Spieler gekommen. Wenn ich nicht Zeitung lesen würde, wüsste ich nichts davon."

Michael Richter