2. Bundesliga

Streich: "Fahren nicht hin, um uns beuteln zu lassen"

Freiburgs Trainer inspiriert von Handball-Europameistern

Streich: "Fahren nicht hin, um uns beuteln zu lassen"

Hat kurz vor dem Ende der Winterpause gleich neun Ausfälle zu beklagen: Freiburg-Coach Christian Streich.

Hat kurz vor dem Ende der Winterpause gleich neun Ausfälle zu beklagen: Freiburg-Coach Christian Streich. imago

"Das inspiriert jeden, egal welche Arbeit er macht. Das war außergewöhnlich. Die Leistung von allen, aber auch das Erleben vor dem Fernseher", würdigte Streich am Donnerstag im Rahmen der Pressekonferenz den deutschen Triumph bei der Handball-EM. Die drei letzten Spiele gegen Dänemark, Norwegen und Spanien verfolgte er live im TV. "Ein großes Kompliment. Das hat mich sehr beeindruckt und inspiriert."

Die Art und Weise, wie das DHB-Team den Ausfall von Stammspielern verkraftete, kann dem Sportclub dabei durchaus als Vorbild dienen. Neun Freiburger Profis (Petersen, Philipp, Frantz, Mujdza, Schuster, Kleindienst, Kübler, Möller Daehli, Mees) fallen aus den verschiedensten Gründen aus. Dass der SC gebeutelt ist, kann Streich daher nicht verneinen. "Weil immer irgendwelches Zeugs passiert", kann der Fußballlehrer seinen Unmut darüber verständlicherweise kaum verbergen. Dennoch gibt sich Streich kämpferisch: "Wir fahren aber nicht nach Bochum, um uns beuteln zu lassen."

Trainersteckbrief Streich
Streich

Streich Christian

Es ist mir unerklärlich, warum die in der Zwischenzeit so viele Spiele verloren haben.

Christian Streich

Bundesliga-Schreck zum Start

Mit seinem nachgeschobenen Zusatz "ein weiteres Mal" erinnert Streich an die 1:3-Niederlage aus dem Hinspiel, als der VfL bei an sich guten Freiburgern verdient gewann. "Es ist mir unerklärlich, warum die in der Zwischenzeit so viele Spiele verloren haben", sagt der SC-Coach und warnt vor weiterhin großer Qualität beim Gegner. Die hat Bochum in der jüngsten Vorbereitung wieder unter Beweis gestellt, überzeugte in vier Tests gegen Bundesligisten (0:0 gegen Stuttgart, 4:1 gegen Hertha, 5:2 gegen Gladbach, 2:1 gegen Leverkusen). "Wir haben beeindruckt zur Kenntnis genommen, wie die diese Gegner von der Matte geschossen haben, wie sie es brauchen", so Streich.

Probate Mittel gegen das aggressive Pressing der Bochumer, defensive Kompaktheit und besseres Verhalten in Eins-gegen-eins-Situationen gegenüber dem 1:3 bei der Generalprobe gegen Grasshoppers Zürich sieht der 50-Jährige als Schlüssel zum Erfolg. Zuversicht und Hoffnung schöpft Streich aus "einer guten Videoanalyse" des Grasshoppers-Spiels und einer "guten Trainingswoche danach".

Startelf-Garantie nur für vier Spieler

In Sache Startelf will sich Streich noch nicht gänzlich in die Karten schauen lassen. Lediglich Keeper Alexander Schwolow, den beiden Sechsern Nicolas Höfler und Amir Abrashi und Offensivmann Vincenzo Grifo garantiert er einen Einsatz von Beginn an. Neuzugang Florian Niederlechner habe einen guten ersten Eindruck hinterlassen und sei daher auch eine Option für die Anfangsformation. Wenig überraschend wäre es, wenn zusätzlich auch der zweite Winterzugang für den Angriff, Havard Nielsen, in Abwesenheit von Petersen und Philipp direkt sein Debüt feiern dürfte.

Carsten Schröter