Bundesliga

Wollscheid braucht in Mainz Geduld

Mainz: Hjulmand lässt die Abwehr unverändert

Wollscheid braucht in Mainz Geduld

In Mainz noch in der Zuschauerrolle: Abwehrmann Philipp Wollscheid.

In Mainz noch in der Zuschauerrolle: Abwehrmann Philipp Wollscheid. imago

Der 42-jährige Däne kennt die Stärken der Werkself, spricht von ihr mit höchstem Respekt: "Sie haben viel Tempo in ihrem Spiel, ein hohes Pressing und ein schnelles Umschaltspiel."

Christian Heidel unterstreicht die Ausführungen seines Trainers und setzt noch einen drauf. "Abgesehen vom FC Bayern haben sie eine der besten Offensiven der Liga. Wenn Leverkusen in Fahrt kommt, sind sie gefährlich", betont der Manager.

Dass Bayer beim Auftritt in der Königsklasse (2:1-Sieg bei Zenit St. Petersburg) Kräfte liegen lassen musste, glauben die Verantwortlichen der 05er nicht. "Ein Auswärtsspiel in Russland könnte etwas ausmachen. Aber für Leverkusen ist das ein normaler Rhythmus und sie haben ein gutes Ergebnis eingefahren. Deshalb bedeutet das nichts", erklärt Hjulmand.

Unsere Abwehr war bisher für die guten Ergebnisse verantwortlich.

05-Trainer Kasper Hjulmand

Keine Abwehr-Rotation - Wollscheids Geduldsprobe

Gegen den Tabellenfünften, der schon 17 Treffer erzielte, legt der Coach explizit Wert auf seine Defensive. Kasper Hjulmand. "Unsere Abwehr war bisher für die guten Ergebnisse verantwortlich." Nach fünf Gegentoren in den letzten beiden Partien, soll ein stabiles Defensivkonstrukt wieder für die nötige Sicherheit im Spiel sorgen.

Obwohl der Trainer Philipp Wollscheid und Nikolce Noveski (35) in der Hinterhand hat, dürften Stefan Bell (23) und Niko Bungert (28) weiterhin gesetzt sein. "Die beiden haben gute Spiele gemacht, genauso Gonzalo Jara", lobt Hjulmand seine Innenverteidiger und ergänzt: "Die Phase von jetzt bis Weihnachten ist sehr wichtig, deshalb ist es schwierig für die letzten Spiele noch etwas zu verändern."

FSV-Präsident und Vertreter der 2. Liga im Vorstand des Ligaverbandes/DFL Harald Strutz mit der kicker-Edition zu "40 Jahren 2. Liga".

FSV-Präsident und Vertreter der 2. Liga im Vorstand des Ligaverbandes/DFL Harald Strutz mit der kicker-Edition zu "40 Jahren 2. Liga".

Speziell bei Wollscheid dürfte diese Kontinuität in der Abwehrreihe keine Jubelstürme auslösen. Der 25-Jährige, der von Bayer bis zum Saisonende zum FSV ausgeliehen wurde, erwartete sich bei den Rheinhessen deutlich mehr Einsatzzeiten. Allerdings wurde der kopfballstarke Abwehrmann vor dem Saisonauftakt beim BVB (2:0) von einem Muskelfaserriss gestoppt. Angefressen ist er wegen seines Bank-Daseins noch nicht. "Auch wenn es bitter für mich ist, verstehe ich den Trainer, dass er an den Leuten festhält."

Auf Sicht will er sich mit der Reservisten-Rolle aber nicht abfinden. "Ich weiß, dass der Trainer die Qualitäten der anderen schätzt. Aber ich weiß auch, was ich kann", sagt Wollscheid selbstbewusst gegenüber dem kicker. Angesichts der schweren Verletzung von Leverkusens Kyriakos Papadopoulos (Schulterverletzung) wurde bereits spekuliert, ob Wollscheid bereits in der Winterpause zum Werksklub zurückkehrt, um diese Lücke zu stopfen. "Ich habe in Mainz Vertrag bis zum 30. Juni 2015 und stelle mich darauf ein, hier die Saison zu spielen. Alles andere spielt im Moment keine Rolle", stellt der Innenverteidiger klar.

Dennoch ist offensichtlich, dass seine "Rückkehr" nach Mainz mit den Nullfünfern am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nichts Alltägliches ist. "Ich hatte dort ein erstes, richtig gutes Jahr und ein zweites, das ein bisschen bescheidener war. Trotzdem ist es ein Abschnitt meines Lebens und damit etwas Besonderes", sagt der frühere Nürnberger, der im Sommer 2012 für fünf Millionen Euro vom Club zum Werksklub wechselte.

Georg Holzner