Hannovers Trainer Mirko Slomka musste nach dem 2:2-Remis gegen Schalke auf Felipe (verstauchter Fuß) und Pander (muskuläre Probleme) verzichten. Dafür rutschten Haggui und Schulz in die Viererkette. Außerdem erhielten Huszti sowie der wiedergenesene Abdellaoue den Vorzug vor da Silva Pinto und Ya Konan, die sich mit einem Platz auf der Bank begnügen mussten.
Im Vergleich zum 5:3-Hinspielsieg von Breslau waren Eggimann, Schulz, Schmiedebach und Abdellaoue neu in der Startelf. Wroclaws Trainer Orest Lenczyk brachte gar gleich fünf Neue: Kelemen (Tor), Spahic, Socha, Diaz und Patejuk spielten anstelle von Rafal Gikiewicz (Tor), Pawelec, Mraz, Lukas Gikiewicz und Stevanovic
Europa-League-Qualifikation
Die Niedersachsen erwischten vom Anpfiff weg den besseren Start und tauchten früh vor dem Kasten von Kelemen auf - Abdellaoue (1.) und Schlaudraff (4., 5.) vergaben gleich zu Beginn hochkarätige Einschussgelegenheiten. Die Hannoveraner waren präsenter in den Zweikämpfen, hatten mehr Zug zum Tor und machten den agileren Eindruck. Das Tor machten aber die Polen, die behäbig begonnen hatten, nach einer Ecke durch einen fulminanten Kopfball von Kazmierczak aber in Führung gingen (10.).
Die Roten ließen sich von dem Rückstand jedoch nicht verunsichern und spielten weiter durchaus gefällig nach vorne. Schulz (14.) und Stindl (17.) sorgten im Ansatz für Gefahr, ehe es so richtig turbulent wurde: Kelemen ließ eine flache Schulz-Hereingabe von links nur nach vorne prallen. Schlaudraff setzte nach und wurde dann von Jodlowiec, der letzter Mann war, umgerempelt. Klarer Strafstoß und zudem noch Rot für den Innenverteidiger. Abdellaoue trat an und verwandelte den Elfmeter sicher im linken Eck (22.).
Huszti macht im Grunde alles klar - Schulz muss runter
Fingerzeig: Abdellaoue bejubelt sein soeben erzieltes 1:1. picture alliance
Der polnische Meister stand nun vor einer nahezu unmöglichen Aufgabe. Auswärts musste Slask in Unterzahl drei Tore schießen, um das Wunder zu bewerkstelligen. Damit schienen die Breslauer, die fortan in der Abwehr mit einer Dreierkette agierten, überfordert. Die Niedersachsen, die nun ihre größere Klasse deutlich zeigten, sorgten dann noch vor der Pause für die Vorentscheidung.
Huszti wurde von Schulz sehenswert bedient, marschierte dann über das halbe Feld und vollendete wunderbar per Lupfer zum 2:1 (35.). Der Spieß war gedreht, allerdings war der Preis dafür hoch - Schulz hatte sich bei der Aktion verletzt und musste kurz darauf durch Rausch ersetzt werden (39.). Die Slomka-Elf hätte zur Pause durchaus noch höher führen können, allerdings hatten weder Andreasen (39.) noch Rausch (42.) Abschlussglück, sodass es beim 2:1 blieb.
Zum zweiten Durchgang kam bei den Gästen Abwehrmann Pawelec für Angreifer Diaz. Das war eine klare Ansage von Lenczyk, dessen Team fortan nur noch um Schadensbegrenzung bemüht war. Auf der Gegenseite schalteten die Niedersachsen gleich zwei Gänge herunter, gaben das Heft des Handelns dabei aber nicht aus der Hand und bestimmten folglich weiterhin das Geschehen auf dem Rasen.
Die Polen hatten sich mittlerweile offensichtlich aufgegeben und reagierten nur noch auf die Aktionen der Hannoveraner. Die Begegnung kam einem Trainingsspiel gleich, was wohl auch der Grund war, weshalb die Slomka-Elf nicht mehr ganz so konzentriert auftrat - Abdellaoue (54., 61.) und Stindl (63.) ließen gute Möglichkeiten ungenutzt. Der eingewechselte Sobiech machte es dann besser und nutzte eine scharfe Flanke von links mustergültig, um auf 3:1 zu erhöhen (68.). Zwei Minuten danach durfte Neuzugang Sakai sein Debüt im 96-Dress feiern - der Japaner kam für Cherundolo. Am Spielverlauf änderte sich freilich nichts mehr, am Resultat schon! Kurz vor Schluss hatte Abdellaoue das Auge für Sobiech, der aus 16 Metern trocken vollendete (84.). Damit nicht genug, denn etwas später machte auch Huszti seinen Doppelpack perfekt und markierte damit den 5:1-Endstand (87.).
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Sonntag mit dem Liga-Alltag weiter: Hannover gastiert dann zum Niedersachsen-Derby beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr), Slask Wroclaw empfängt Ruch Chorzow. Die Roten werden aber am morgigen Freitag gespannt nach Nyon schauen, wo die Gruppengegner in der Europa League ausgelost werden (LIVE! ab 13 Uhr bei kicker online).