Hannovers Trainer Mirko Slomka hatte im Vorfeld bereits personelle Änderungen angekündigt und brachte folglich im Vergleich zum 3:0-Hinspielerfolg drei neue Spieler: Schulz, Rausch und Abdellaoue spielten anstelle von Pander, Eggimann und Schlaudraff, die vorerst allesamt auf der Bank Platz nehmen mussten. Auf der Gegenseite verzichtete St. Patricks Coach Liam Buckley auf Wechsel.
Unter der Leitung des aserbaidschanischen Referees Anar Saimanov entwickelte sich eine mäßige Partie, in der beide Mannschaften eher eine ruhige Kugel schoben. Die Iren waren darauf bedacht, sich gut zu präsentieren und nicht abgeschossen zu werden. Demzufolge lag ihr Hauptaugenmerk auf einer stabilen Defensive, Tempoverschleppung und gelegentlichen Kontern.
Europa-League-Qualifikation, Rückspiele
Auf der Gegenseite ließen es die Niedersachsen aber auch locker angehen und spielten offensichtlich mit angezogener Handbremse. Zwar machten die 96er optisch den klar besseren Eindruck, Zählbares sprang dabei aber zunächst nicht heraus. Dafür fehlte es einfach an Tempo und zündenden Ideen. Immerhin erarbeitete sich der Bundesligist einige Standards, konnte daraus aber lange Zeit auch kein Kapital schlagen.
Die Partie mutete einen Sommerkick gleich und hatte wenig Spektakuläres zu bieten. In der ersten halben Stunde gab es nur eine einzige Torchance, und die hatte der Underdog: Nach einer Unachtsamkeit der Niedersachsen tauchte Kenna frei im Sechzehner auf und knallte den Ball an die Latte (12.). In der 32. Minute ging Hannover dann aber doch noch in Führung: Huszti zirkelte einen Freistoß von der linken Strafraumlinie gekonnt nach innen zu Haggui - 1:0.
Danach kehrten die Akteure wieder in ihr altes Verhaltensmuster zurück. Hannover tat nicht mehr als nötig, St. Patrick's hatte nichts zuzusetzen. So plätscherte die Begegnung weitgehend ereignislos dem Pausenpfiff entgegen. Einen Wermutstropfen gab es jedoch für Mirko Slomka: Schulz verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers und musste ausgewechselt werden (39.). Mit Eggimann brachten die Niedersachsen die knappe Führung locker in die Halbzeit.
Sobiech kommt, doch Eggimann macht alles klar
Jubel: Die Hannobveraner freuten sich gegen die Iren mehrfach über Tore. picture alliance
Slomka brachte Sobiech für die zweiten 45 Minuten und nahm Ya Konan dafür raus. Es war dann aber nicht der Pole, der die allerletzten Zweifel aus dem Weg räumte. Vielmehr wurde diese Ehre Eggimann zuteil - der Schweizer münzte eine butterweiche Rausch-Flanke per Kopf in das 2:0 um (47.). Kurz darauf packte Andreasen aus der Distanz ein echtes Pfund aus. Anders als im Hinspiel fand der Schuss des Dänen diesmal sein Ziel nicht und raste knapp links vorbei (55.).
Bedauern mussten die Roten das aber nicht, zu klar waren die Kräfteverhältnisse in der AWD-Arena. Slomka nutzte das und brachte für Mittelfeldmotor da Silva Pinto Schmiedebach. Ansonsten passierte nicht viel, beide Teams taten sich nicht wirklich weh, wenngleich die Hannoveraner über Stindl (71.) und Abdellaoue (72.) weitere Ausrufezeichen setzten. Der Norweger war es dann auch, der bis zum Schluss vollen Einsatz brachte und unbedingt ein Torerlebnis haben wollte. Allerdings vergab er gleich mehrfach in aussichtsreicher Position (84., 88., 90.), sodass es schlussendlich beim hochverdienten 2:0-Sieg des Bundesligisten blieb.
Am Freitag wird man in Hannover gespannt nach Nyon schauen, wenn ab 13.30 Uhr (LIVE! bei kicker online) der kommende Gegner in den Play-offs zur Europa-League-Gruppe ermittelt wird. Die Spiele finden am 23./30. August statt. Das nächste Pflichtspiel der 96er steht am Sonntag, den 19. August, auf dem Programm. In der 1. Runde des DFB-Pokal wartet der FC Nöttingen. St. Patrick's Athletic ist bereits am kommenden Montag in der heimischen Liga bei Cork City gefordert.