Bundesliga

Werder siegt nach Junuzovics Doppelschlag

Bremen behält weiße Vorbereitungs-Weste

Werder siegt nach Junuzovics Doppelschlag

Drehte mit zwei Treffern in zwei Minuten den Spieß gegen Gladbach um: Zlatko Junuzovic.

Drehte mit zwei Treffern in zwei Minuten den Spieß gegen Gladbach um: Zlatko Junuzovic. picture alliance

Auch Trainer Viktor Skripnik zeigte sich erneut angetan von der Leistungssteigerung seiner Schützlinge, denen er nach dem geleisteten Kraftakt gratulierte: "Wir sind happy und fahren mit positiver Laune nach Hause."

Werder hatte die Partie gedreht. Wie schon in den ersten beiden Freundschaftsspielen zeigte Werder eine gute Reaktion, wie Skripnik zufrieden feststellen durfte, kam nach einem Rückstand bravourös zurück. "Nach der Pause haben wir sehr gut agiert", so der Trainer, der indes auch die Fehler anprangerte, die zunächst zu den Gegentreffern geführt hatten. "Nach sieben Tagen harter Arbeit freuen wir uns darüber."

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Für die Wende in der Partie vor gut 500 Zuschauern hatte wieder mal die junge Garde gesorgt. Einer aus dieser Gilde freute sich darüber besonders. Davie Selke hatte seinen Spaß an der Vorstellung nach dem Wechsel, den er so beschrieb: "Wir haben bewiesen, dass wir gutes Pressing spielen können und auch fußballerisch mithalten können."

Das Ganze eindrucksvoll demonstriert nach einer strapaziösen Trainingswoche bei den Bremern, die am Mittwoch wieder an die Weser fliegen. Das Fazit des Türkei-Aufenthalts formulierte Geschäftsführer Thomas Eichin denn auch mit diesen Worten: "Wir sind gut dabei, vor allem körperlich ist die Mannschaft gut in Schuss." Dabei waren für den Manager die gewonnen Erkenntnisse weitaus wichtiger als die positiven Resultate.

Dauerregen und kräftiger Sturm auch am Dienstag in Belek. Zwischenzeitlich war die Austragung des Testspiels der beiden Bundesligisten gefährdet, das schließlich stattfand, nur etwas später angepfiffen wurde. Auf der Sportanlage des Regnum Carya–Komplexes, wo Werder zuhause ist, fand aus Sicht der Gladbacher, die am Abend noch gegen Genclerbirligi proben, der erste Teil der Doppelveranstaltung statt, wie sie die Norddeutschen in der letzten Woche absolviert hatten.

Herrmann zweite Spitze neben Kruse

Trainer Lucien Favre, ein Freund dieser ungewöhnlichen Art mit Spielen in Folge an einem Tag im Trainingslager, ließ bei der Prüfung gegen den Klassenrivalen die Elf auflaufen, die zuletzt gegen Bielefeld begonnen hatte. Einzige Ausnahme: André Hahn, damals noch angeschlagen, war diesmal dabei. Diesmal probierte der Gladbacher Coach Patrick Herrmann als zweite Spitze neben Max Kruse aus, während Fabian Johnson auf der Außenbahn agierte. Kollege Skripnik bot seine aktuelle Bestformation auf, ohne die angeschlagenen Clemens Fritz, Izet Hajrovic (beide muskuläre Probleme) und Assani Lukimya (Pferdekuss). Für den unter leichten Oberschenkelproblemen leidenden Davie Selke stürmte wiederum Melvyn Lorenzen, der zweite Youngster im Sturm, an seiner Seite Levin Öztunali in ungewohnter Rolle als zweite Spitze.

Borussia baut nach 2:0-Pausenführung ab

Unter den Augen der Manager Stefan Reuter (Augsburg) und Thomas Meggle (St. Pauli) sowie den Ex-Trainern Hans Meyer und Lorenz-Günter Köstner dominierten nach ausgeglichener Anfangsphase die Westdeutschen, die durch Max Kruse (24.) in Führung gingen. Andre Hahn erhöhte (37.), wobei die Bremer lautstark protestierten, weil sie ein Foul beim Zweikampf mit Santiago Garcia gesehen haben wollten. In der Pause wechselten die Hanseaten durch. Die neue, hauptsächlich aus jungen Ergänzungsspielern bestehende Formation drehte das Spiel. Gladbach machte zu wenig, geriet aus dem Rhythmus und zeigte Schwächen bei den Werder-Kontern. So gelang Aycicek (64.) der Anschlusstreffer, ehe der große Auftritt von Zlatko Junuzovic folgte. Dem in Vertretung von Fritz als Kapitän fungierenden Österreicher glückte in der 71. und 72. Spielminute ein Doppelschlag zum 3:2-Endstand.

Werder Bremen: Wolf – Gebre Selassie (46. Busch), Galvez (64. Hüsing), Caldirola, Garcia (46. Sternberg)– Bargfrede (46. Kroos)– Bartels (46. Eggestein), Junuzovic – Aycicek (64. Fröde) – Lorenzen (46. Selke), Öztunali

Borussia Mönchengladbach: Blaswich – Jantschke, Stranzl, Nkansah, Daems (46. Schulz/65. Sezer/77. Ritter) – Nordtveit, Xhaka – Hahn, Johnson - Herrmann, Kruse

Hans-Günter Klemm und Jan Lustig