U 21

Kuntz zufrieden mit Sieg gegen Israel - Sorgen um Amiri

Baumgartl reist nicht mehr zur U 21, Fall Kehrer noch offen

Kuntz zufrieden mit Sieg gegen Israel - Sorgen um Amiri

Zeigte sich mit dem 3:0 gegen Israel zufrieden: U-21-Coach Stefan Kuntz.

Zeigte sich mit dem 3:0 gegen Israel zufrieden: U-21-Coach Stefan Kuntz. Getty Images

Aus Braunschweig berichtet Carsten Schröter

"In Israel hatten wir mehr Glück", blickte Kuntz nochmal kurz auf das 5:2 im November letzten Jahres zurück. "Diesmal waren wir verdientermaßen die drei Tore besser." Anders als im ersten Duell standen die DFB-Junioren, die offensiv in einem 4-1-4-1 und gegen den Ball im 4-4-2 agierten, defensiv deutlich besser. "Mit dem Zugriff und Gegenpressing war ich sehr zufrieden, bis auf wenige Situationen, wo wir selbst die Vorlage geben, haben wir hinten nichts zugelassen", analysierte Kuntz, der die wenigen Unzulänglichkeiten obendrein entschuldigte, weil er seinem Team den klaren Auftrag erteilt hatte, auf "Teufel-komm-raus" im Spielaufbau sauber zu kombinieren.

Trainersteckbrief Kuntz
Kuntz

Kuntz Stefan

Spielersteckbrief Tah
Tah

Tah Jonathan

Spielersteckbrief Amiri
Amiri

Amiri Nadiem

Spielbericht

Dabei seien Fehler erlaubt: "Nur so sammeln die Jungs wichtige Erfahrungswerte, in welcher Situation man besser chippt, wann man mal lang schlägt und wen man in welcher Lage anspielt." Kapitän Jonathan Tah lobte in diesem Zusammenhang Keeper Alexander Nübel: "Wir hatten einen guten Torwart, der die wenigen Chancen der Israelis gut rausgeholt hat. Insgesamt haben wir ein sehr solides Spiel gemacht." Gegen einen allerdings vor allem defensiv in seiner Fünferkette schlecht organisierten Gegner, möchte man hinzufügen.

Wenn man im insgesamt dennoch überzeugend-stimmigen Vortrag , aus dem vor allem das vom starken Eduard Löwen initiierte und über vier Stationen exzellent herausgespielte 2:0 von Cedric Teuchert herausragte, Kritikpunkte finden möchte, landet man beim Herausspielen von Chancen. "Da waren wir zu schlampig, haben vorne ein paar Fehlpässe zu viel gespielt", übte Kuntz leichte Kritik.

Amiri: Lernauftrag und schmerzhafte Prellung

"Wir haben uns manchmal ein bisschen zu viel provozieren lassen", sprach Tah den zweiten kleinen Mangel an. Kurz vor der Halbzeit hatte Nadiem Amiri Glück, dass sein leichter Knuff mit beiden Fäusten in die Magengegend von Amit Bitton nach dessen vorherigem Schubser vom Schiedsrichter nicht als Tätlichkeit gewertet wurde. "Nadiem hat mir gesagt, dass er vom Gegenspieler über mehrere Meter verfolgt und geschubst wurde. Das passiert im Fußball. Der Schiedsrichter hat es sanktioniert und fertig", sagte Kuntz zunächst zu den Gelben Karte für die beiden Streithähne, um seinen Schützlingen doch noch einen Lernauftrag mit auf den Weg zu geben: "Wenn eine Mannschaft überlegen ist, greift der Gegner eben in die Trickkiste und versucht zu provozieren oder die Spieler von ihrer Leistung abzulenken. Es gehört auch zur Entwicklung dazu, in solchen Situationen die Faust in der Tasche zu ballen, ruhig zu bleiben und den Gegner lieber mit Ballbesitz und Gegentoren zu bestrafen. Das nimmt Nadiem mit."

Der Hoffenheimer Offensivmann trug dazu allerdings noch eine schmerzhafte Prellung davon, humpelte auf Krücken aus dem Stadion. "Er hat einen Schlag auf den Fuß bekommen. Da müssen wir abwarten", erklärte Kuntz. Bei Timo Baumgartl ist hingegen inzwischen klar, dass er nicht mehr zur U 21 nachreist. Nach den Folgen einer Gehirnerschütterung soll der Stuttgarter erst am Montag beim VfB wieder ins Lauftraining einsteigen. Dann bricht der U-21-Tross bereits zum zweiten Spiel in diesem März Richtung Kosovo auf. Ob Schalkes Thilo Kehrer, dessen Augenblessur einen Einsatz gegen Israel verhindert hatte, dann mit an Bord des Flugzeugs geht, entscheidet sich am morgigen Freitag. Den Kieler Angreifer Aaron Seydel erwartet Kuntz nach dessen Rückenbeschwerden am Dienstag wieder als Option im Kader.