U 21

Toljan: "Ich will nicht noch ein Finale verlieren"

Nach Olympia in Rio - drittes Finale für Spanien seit 2011

Toljan: "Ich will nicht noch ein Finale verlieren"

Gratulant: Vorbereiter Jeremy Toljan beglückwünscht Davie Selke, den Torschützen zum 1:0 gegen England.

Gratulant: Vorbereiter Jeremy Toljan beglückwünscht Davie Selke, den Torschützen zum 1:0 gegen England. imago

Aus Krakau berichten Michael Pfeifer und Carsten Schröter

Da staunten sogar seine Mitspieler. "Laufwunder" Jeremy Toljan spulte im Halbfinale gegen England ein unglaubliches Pensum ab. Doch der Hoffenheimer hat die Belastung gut weggesteckt. "Mir geht es erstaunlich gut, eigentlich wie nach jedem anderen Spiel auch", erklärt der 22-Jährige, "ich habe einfach irgendwann den Kopf ausgeschaltet und wollte das Spiel unbedingt noch drehen und gewinnen, ich habe nicht drüber nachgedacht und bin einfach gerannt." Bis zum Finale am Freitag will der gebürtige Stuttgarter seine Akkus wieder voll aufgeladen haben. "Es steht noch ein Spiel an, da will ich noch ein bisschen besser spielen." Um gegen Favorit Spanien nicht das nächste Finale zu verlieren.

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Endspiel-Dauergast Spanien

Gegen die bislang souveränen Spanier ist eine weitere Steigerung der gesamten Mannschaft notwendig, soll der Titel nach acht Jahren wieder nach Deutschland gehen. Seither erreichten die Iberer in vier Turnieren nun schon zum dritten Mal das Endspiel und gingen bislang zweimal als Sieger vom Platz. 2011 in Dänemark setzten sie sich mit 2:0 gegen die Schweiz durch, auch 2013 ließen in einem hochklassigen Finale Thiago, Bartra, Koke, Isco, Morata und Co. den Italienern um Caldirola, Insigne und Immobile beim 4:2 keine Chance. Und auch diesmal geht Spanien als Favorit ins Spiel gegen Deutschland.

"Das wird ein sehr schwieriges Spiel, das ist eine super Mannschaft", weiß Toljan, "aber das ist mein letztes U-21-Spiel, das will ich nicht verlieren. Sie müssen auch aufpassen, wir haben auch unsere Qualität, aber ich glaube nicht, dass sie uns unterschätzen werden. Und ein Finale ist immer offen, auch wenn wir nicht der Favorit sind."

In Rio waren die Umstände noch anders.

Jeremy Toljan

Bereits im vergangenen August sammelte der Außenverteidiger rechts hinten 120 Minuten Endspielerfahrung im olympischen Finale, das die DFB-Auswahl erst im Elfmeterschießen gegen die gastgebenden Brasilianer verlor. "In Rio waren die Umstände noch anders wegen der Zuschauer, aber diesmal ist es ist ähnlich, wieder eine topbesetzte Mannschaft", weiß Toljan, "aber ich will nicht noch mal ein Finale verlieren, das wäre nicht so toll." Diesmal soll der Titel her. "Das wäre eine große Ehre und würde jeden einzelnen Spieler enorm aufwerten."