Bundestrainer Rainer Adrion nutzte das Spiel in San Marino, um Spielern aus der "zweiten" Reihe eine Bewährungschance zu geben. Nur Neumann, Jantschke, Esswein und Mlapa standen auch schon beim 3:0 gegen Bosnien-Herzegowina in der Startelf.
San Marinos Trainer Pier Angelo Manzaroli dagegen beließ es nach dem 0:2 gegen Griechenland bei drei Änderungen: Battistini, Giardi und Dolcini ersetzten Golinucci, Calzolari und den Gelb-gesperrten Stefanelli.
Gegen den Fußballzwerg war schnell klar, dass Deutschland am Ende siegen würde. Der DFB-Auswahl gelang ein Traumstart, gleich die ersten zwei Chancen nutzte Mlapa, um einen Doppelpack zu schnüren (2., 5.). Vor allem der zweite Treffer des Hoffenheimers hatte hohen Unterhaltungswert, da sowohl Ginczeks Zuspiel als auch Mlapas Abschluss aus 20 Metern durchaus sehenswert waren.
U-21-EM-Qualifikation
Deutschland war in allen Belangen überlegen. San Marino, das überwiegend aus Amateuren zusammengestellt war, lief Ball und Gegner meist hinterher und kam im Grunde gar nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Logisch, dass weitere Einschussgelegenheiten der Gäste nicht lange auf sich warten ließen. Mlapa scheiterte an Manzaroli (9.), Brolli rettete in höchster Not gegen Beister (10.), ehe Leitner es besser machte: Der Dortmunder netzte mit einem tollen, wohl aber auch etwas glücklichen Distanzschuss ein. In Bedrängnis hatte er abgezogen und unter Mithilfe des Querbalkens getroffen (20.).
Mlapa trifft dreifach, Esswein zweifach - Della Valle verletzt
Eins-gegen-Eins: Deutschlands Esswein gegen Manzaroli (li.). Getty Images
San Marino war von Beginn ausschließlich darauf bedacht, den Schaden möglichst klein zu halten. Allerdings hatte die Moral durch das schnelle 0:3 offenbar stark gelitten. Bis auf einige Fouls der härteren Gangart hatten die Gastgeber nichts zu bieten und kassierten noch vor der Pause zwei weitere Treffer. Zuerst köpfte Mlapa nach einer Ecke in die Maschen (30.), dann wurde ein klarer Elfmeter an Beister nicht gegeben. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch revanchierte sich der Düsseldorfer dann aber in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs und markierte mit einem Flachschuss aus der Ferne den 5:0-Pausenstand (45.+1).
Adrion brachte zum zweiten Durchgang mit Ostrzolek und Rode zwei frische Kräfte. Am Spielverlauf änderte das freilich nichts, Deutschland blieb auch nach Wiederanpfiff tonangebend und kreierte sich weitere Möglichkeiten (Esswein, 51.). San Marino musste dann auch noch auf den Kapitän Della Valle verzichten, der verletzungsbedingt durch Genghini ausgetauscht wurde.
Die Adrion-Schützlinge investierten nicht mehr als nötig, kontrollierten das Geschehen aber nach Belieben. Das hatte zwar zur Folge, dass die Begegnung ein wenig vor sich hin plätscherte. Dennoch blieben weitere Treffer nicht aus: Nach Jantschkes Flanke machte Esswein per Kopf das halbe Dutzend voll (58.), etwas später trug sich auch Ginczek in die Torjägerliste ein (74.), ehe Esswein zum zweiten Mal jubeln durfte (76.).
In der EM-Qualifikation zur Endrunde in Israel sind beide Mannschaften wieder am 11. November gefordert. San Marino empfängt dann Weißrussland, Deutschland reist nach Griechenland.