Nationalelf

"Wir brauchten einen Sahnetag - den hatten wir"

Interview mit U-21-Europameister Yannick Gerhardt

"Wir brauchten einen Sahnetag - den hatten wir"

Yannick Gerhardt mit der Trophäe.

Yannick Gerhardt mit der Trophäe. imago

kicker: Wie haben Sie das Finale von Krakau erlebt, Herr Gerhardt?

Yannick Gerhardt: Das war ein überragendes Erlebnis und ein tolles Spiel. Das beste bei diesem Turnier. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und gegen den stärksten Gegner ein super Spiel abgeliefert und verdient gewonnen.

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U-21-Europameisterschaft - Finale
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kicker: Diesmal war eine intensive Defensivleistung nötig, hatten Sie zwischenzeitlich mal Zweifel?

Gerhardt: Wir wussten, dass es sehr schwierig wird, aber wir waren so gut eingestellt. Wir wussten, wir brauchen einen Sahnetag, und den hatten wir. Wir haben die Spanier immer unter Druck gesetzt, das hat riesig Spaß gemacht, gegen so eine Mannschaft zu spielen. Jeder hat für den anderen gekämpft und gegrätscht. Ich bin unglaublich stolz

kicker: Das war ein versöhnlicher Abschluss einer turbulenten Saison für Sie?

Gerhardt: Ja, gerade für mich persönlich nach so einer schwierigen Saison in Wolfsburg. Vor wenigen Wochen habe ich noch gegen den Abstieg aus der Bundesliga gekämpft, jetzt darf ich mich Europameister nennen, das ist einfach unglaublich.

Kuntz hat einen großen Anteil an diesem Erfolg.

Yannick Gerhardt

kicker: Können Sie diesen Schwung mitnehmen nach Wolfsburg?

Gerhardt: Ich hoffe es. Ich werde jetzt erst mal drei Wochen Urlaub genießen und alles in Ruhe reflektieren. Ich hoffe, dass ich neuen Schwung in den Verein bringen kann, damit wir eine viel ruhigere Saison spielen.

kicker: Wie sehen Sie Ihre Perspektiven in der A-Nationalelf?

Gerhardt: Die WM 2018 ist noch weit entfernt, ich bin froh, dass ich bei der U-21-EM immer spielen durfte. Es war mein Abschied aus der Juniorenzeit, jetzt bleibt nur noch die A-Mannschaft, in der ich mich präsentieren kann. Aber die dazu nötigen Leistungen müssen über den Verein kommen. Wenn wir mit dem VfL wieder eine bessere Rolle spielen als im letzten Jahr, dann habe ich auch nicht so schlechte Chancen. Ich weiß aber, dass der Konkurrenzkampf sehr groß ist, ich werde alles eben.

kicker: Wie haben Sie Trainer Stefan Kuntz gerade in den kniffligen Situationen bei dieser EM erlebt?

Gerhardt: Ich denke, er ist ein Trainer, der sehr viel mit seinen Spielern spricht und mit ihnen ein Kumpelverhältnis hat, ohne dass dabei der Respekt verlorengeht. Gerade als Spieler ausgefallen sind oder mal draußen bleiben mussten, hat er das super geregelt, alle wussten, sie sind wichtig und werden gebraucht. Er hat immer die richtigen Entscheidungen getroffen, etwa mit Mitchell Weiser oder mit Felix Platte oder er hat einen großen Anteil an diesem Erfolg.

Interview: Michael Pfeifer