Regionalliga

"Zu viele Schwiegersohn-Typen"

Ingolstadt: Trainer Press und drei Debakel

"Zu viele Schwiegersohn-Typen"

Jürgen Press

Ihm fehlen Führungspersönlichkeiten im Team: FCI-Coach Jürgen Press. imago

Doch statt der erwarteten drei Punkte gab es mit einem 0:5 die höchste Heimniederlage der Klubgeschichte. Trainer Jürgen Press (42) betreibt noch immer Ursachenforschung.

kicker: Herr Press, die 0:5-Niederlage im eigenen Stadion schmerzt den FC noch immer. Welche Erklärung haben Sie für dieses Debakel?

Jürgen Press: Ich weiß es nicht. Offensichtlich ist die Mannschaft nicht in der Lage, mit diesem Druck, der ja eigentlich ein positiver ist, umzugehen.

kicker: Das war beim 0:4 in Aalen schon genauso.

Press: Das ist nun schon das dritte Mal passiert. Ich zähle unser 0:1 gegen Regensburg noch dazu.

kicker: Hätte sich die Mannschaft nicht mehr gegen die Niederlage stemmen müssen?

Press: Gegen Frankfurt darf man verlieren, keine Frage. Die Art und Weise kann ich aber nicht gutheißen. Es findet sich bei uns niemand, der als Führungsspieler mit Leistung vorangeht. Vielleicht haben wir zu viele Schwiegersohn-Typen in der Mannschaft.

kicker: Hinter vorgehaltener Hand ist immer über den möglichen Aufstieg spekuliert worden. Müssen Sie angesichts der Anfälligkeit des Teams das Saisonziel verändern?

Press: Ich habe immer gesagt, dass 50 Punkte, verbunden mit der Qualifikation für die Dritte Liga, unser Ziel sind.

kicker: In der Winterpause hätte der Verein noch einmal die Möglichkeit, personell nachzulegen. Wird es Verstärkungen geben?

Press: Man geht ja mit einem bestimmten Budget in die Saison. Wenn wir aber noch eine Geldquelle finden, will ich nicht ausschließen, dass wir noch mal in Beine investieren. Derzeit ist das aber nicht geplant.

Interview: Norbert Roth