Regionalliga

Das China-Projekt steht vor dem Aus

Verantwortliche treffen sich zum Gespräch

Das China-Projekt steht vor dem Aus

War es ein einmaliger Auftritt der chinesischen Auswahl in der Regionalliga?

War es ein einmaliger Auftritt der chinesischen Auswahl in der Regionalliga? imago

Beim ersten Spiel der geplanten Serie von Partien gegen Teams der Regionalliga Südwest beim TSV Schott Mainz hatte eine kleine Gruppe friedlicher Zuschauer tibetische Flaggen gezeigt, woraufhin sich die Spieler Chinas zunächst geweigert hatten, die Begegnung fortzusetzen. Sogar Handgreiflichkeiten hatte es gegeben, am Ende ging das Spiel aber doch noch über die Runden (Endstand: 3:0 für Schott Mainz).

Auch für die Partie am Wochenende beim FSV Frankfurt kündigten sich Aktivisten an, woraufhin die Testspielreihe vorübergehend ausgesetzt wurde - mit dem Vorhaben, 2018 wieder zu starten. Doch wenn die chinesische Reisegruppe am Montag ihre Zimmer in Teistungen räumt, dann wohl für immer. Auf diese Lösung deutet zumindest vieles hin, wenn sich der chinesische Delegationsleiter Shao Jiayi Anfang dieser Woche mit dem DFB-Projektleiter Fabian Ulrich über die weitere Vorgehensweise bespricht.

Die Folgen für Vereine

Scheitert das Projekt, würde sich die Einnahmemöglichkeit für 15 Regionalligavereine in Höhe von 15.000 Euro zerschlagen. "Die Antrittsprämie ist im Etat fest eingeplant", sagte Giuseppe Lepore, Geschäftsführer von Wormatia Worms, und unterstrich den eigenen Anspruch auf die ausgelobte Gage: "Wir halten uns natürlich an die vertraglichen Vereinbarungen. Ich erwarte vom DFB dasselbe."

Neben der Auswirkungen auf die Vereine würde das Tour-Ende der chinesischen Auswahl auch das Verhältnis beider Länder belasten. "Das wäre ein schwerer Rückschlag für die deutsch-chinesische Freundschaft. Das, was man über viele Jahre hinweg aufgebaut hat, wurde leichtfertig kaputtgemacht", vermutete Chinas deutscher Ex-Nationaltrainer Klaus Schlappner in einem Interview mit "Die Welt".

mam/sid/Michael Ebert