Etwas mehr als eine Woche ist Schnoor nun als Sportdirektor in Lübeck tätig. Die ersten Tage nutzte der ehemalige Bundesliga-Profi (277 Einsätze für den VfL Wolfsburg und den Hamburger SV), um sich ein Bild von seinem neuen Verein und der Mannschaft zu machen. "Der erste Eindruck ist rundum positiv. Die Spieler sind heiß, wissbegierig und nie zufrieden", sagte Schnoor im Interview mit "fussball.de". Seinem neuen Arbeitgeber attestierte er eine "exzellente Arbeit" in Sachen Saisonvorbereitung im vergangenen Sommer. Diese lässt sich nach sechs Spieltagen auch an der Tabelle ablesen: Der VfB grüßt mit 15 Punkten vom ersten Platz.
Die Spitzenposition will Schnoor allerdings nicht überbewerten: Die Saison sei lang und die Konkurrenz, allen voran die Teams aus Flensburg, Wolfsburg und das zweite Team vom HSV, sei stark. Trotzdem peilt der gebürtige Neumünsteraner mit seinem neuen Klub die Rückkehr in den Profifußball, also den Aufstieg in die 3. Liga, an. "Das soll aber nicht mit einer Hauruckaktion gelingen. Wir wollen nachhaltig arbeiten und die 3. Liga Schritt für Schritt angehen. Meister zu werden, reicht bekanntlich nicht. Man muss auch in den Playoffspielen bestehen", so Schnoor, der aber auch betont: Sollte der VfB seinen Höhenflug fortführen und am Ende der Saison tatsächlich die Chance auf den Aufstieg haben, "werden wir uns nicht dagegen wehren".
"Wir werden die Baustellen nach und nach angehen"
Wann auch immer der Zeitpunkt gekommen ist: Bis dahin gelte es, den Verein auf allen Ebenen voranzubringen. Auch wenn die ersten Eindrücke von der Mannschaft ("Ein richtig guter Kader") und auch von Trainer Rolf Landerl positiv sind, sieht der neue Sportdirektor Potenzial nach oben. "Es gibt einige Bereiche, in denen wir uns noch professioneller aufstellen können. Dazu zähle ich zum Beispiel die Ausstattung und die Nachwuchsarbeit. Auch im Sponsoring können wir noch zulegen", erklärte Schnoor. "Wir werden die Baustellen nach und nach angehen."