Die Nordhessen hatten in der vergangenen Woche und damit nach Ende der abgelaufenen Saison einen Insolvenzantrag eingereicht, obwohl dieser schon länger im Raum stand. Hätte Kassel den Antrag bereits vor Saisonende gestellt, hätte dies zu einem Abzug von neun Punkten geführt. Diesen eingerechnet wäre der KSV, der die Saison sportlich auf dem zehnten Platz abschloss, auf Rang 15 abgerutscht und damit abgestiegen. Da der Insolvenzantrag aber erst jetzt erfolgte, wurde Kassel die Lizenz für die kommende Regionalliga-Saison erteilt, den Verein würde der Neun-Punkte-Abzug erst in der neuen Spielzeit treffen.
Für Pirmasens eine Umgehung von § 6 der Spielordnung, der die Sanktionierung von Insolvenzanträgen regelt. "Aus der Sicht des FK 03 Pirmasens e.V. führt die Regelung zu einer nicht hinnehmbaren Benachteiligung, da sie einzelnen Vereinen ermöglicht, den Eintritt eines Punktabzugs gezielt zu steuern und somit eine massive Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der solide wirtschaftenden Vereine eintritt", teilte der FKP auf seiner Website mit.
Die Pfälzer hatten die Saison als Tabellenvierzehnter abgeschlossen und waren dennoch als einer von gleich sechs Vereinen in die Oberliga abgestiegen, da mit dem FSV Frankfurt und der zweiten Mannschaft von Mainz 05 zwei Südwest-Teams aus der 3. Liga abstiegen und sowohl die SV Elversberg als auch Waldhof Mannheim in den Aufstiegsspielen scheiterten. Sollte Kassel die Lizenz doch noch entzogen werden, könnte Pirmasens als sportlich bester Absteiger ins Teilnehmerfeld für die Regionalliga-Saison 2017/18 nachrücken.