Regionalliga

Zwickau wartet erst und jubelt - Enttäuschung beim BAK

Manipulationsverdacht gegen den Berliner AK

Zwickau wartet erst und jubelt - Enttäuschung beim BAK

Zwickaus Teambetreuer Mario Kallisch nach der Partie in Schönberg (2:0) mit dem Telefon am Ohr.

Zwickaus Teambetreuer Mario Kallisch nach der Partie in Schönberg (2:0) mit dem Telefon am Ohr. imago

Das Spiel in Schönberg war gerade abgepfiffen, die ersten Zwickauer Fans strömten bereits auf den Platz, da bahnte sich FSV-Trainer Torsten Ziegner einen Weg zu den Monitoren des MDR, um die letzten Sekunden der BAK-Partie in Bautzen zu sehen. Seine Spieler versammelten sich derweil am Mittelkreis, wo Teambetreuer Mario Kallisch telefonischen Kontakt nach Bautzen hielt. Als der dortige Abpfiff kurz darauf die Runde machte, gab es kein Halten mehr. Weil die Hauptstädter nicht über ein 3:1 hinausgekommen waren, stand der FSV als Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur 3. Liga fest. "Wir haben uns einfach diese Relegation verdient, aufgrund dessen, dass wir sportlich die beste Mannschaft dieser Liga waren", sagte Ziegner später am MDR-Mikrofon.

Rückspiel findet aus Sicherheitsgründen in Plauen statt

Die Anspannung vor dem letzten Saisonspiel sei groß gewesen. Entsprechend habe nicht alles in der Partie reibungslos funktioniert. "Aber die Jungs haben sich aufgeopfert, diesen Sieg erzwungen", betonte der 38-Jährige. "Schlussendlich freue ich mich ungemein für diese Mannschaft, die mit einem ganz kleinen Kader etwas Großes geschafft hat." Auf der Heimfahrt war "auch mal ein Bier" erlaubt, sagte der FSV-Coach lächelnd, doch schon am heutigen Sonntag begann die Vorbereitung für die beiden Partien gegen Elversberg . Einen kleinen Wermutstropfen musste der Verein allerdings schon vorab verkraften: Das Rückspiel wird aus Sicherheitsgründen im Vogtlandstadion Plauen ausgetragen, wie der DFB dem Verein mitteilte. Für Ziegner liegt der Fokus unabhängig davon aber nur auf dem Sportlichen "Das ist eine Riesenchance für uns und wir wollen keinen Fehler machen, um irgendetwas zu gefährden", sagte er am Samstag. "Dementsprechend können wir heute kurz mal feiern und ab morgen geht es wieder los."

Regionalliga Nordost - 34. Spieltag
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Regionalliga Nordost - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
FSV Zwickau FSV Zwickau
77
2
Berliner AK 07 Berliner AK 07
77
3
Wacker Nordhausen Wacker Nordhausen
61
Trainersteckbrief Ziegner
Ziegner

Ziegner Torsten

FSV Zwickau - Vereinsdaten
FSV Zwickau

Gründungsdatum

28.08.1912

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Berliner AK 07 - Vereinsdaten
Berliner AK 07

Gründungsdatum

15.12.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Wenn man Meister ist, will man natürlich auch hoch, das ist doch klar.

Zwickaus Kapitän Toni Wachsmuth

Zustimmung erhielt er von FSV-Kapitän Toni Wachsmuth: "Wir freuen uns über den Meistertitel", sagte der 29-Jährige, der wenig später den Pokal überreicht bekam und unter dem Jubel der rot-weißen Anhänger nach oben stemmte. Trotzdem richtete der Mittelfeldakteur den Blick schnell auf die zwei kommenden Aufstiegsspiele voraus: "Wenn man Meister ist, will man natürlich auch hoch. Das ist doch klar."

Berliner AK kündigt neuen Anlauf an

Gleiches hätte man auch gerne beim Berliner AK gesagt. Doch weil die Elf von Trainer Steffen Baumgart nicht über ein 3:1 bei Budissa Bautzen hinauskam, fehlten am Ende zwei Tore zum Aufstiegsplatz. "Wir hätten heute wirklich das Spiel mit fünf oder sechs Toren abschließen können", sagte BAK-Sportdirektor Kemal Halat. "Aber wir hatten im Abschluss kein Glück." Trotz der knapp verpassten Aufstiegschance zog der 44-Jährige ein positives Fazit. "Wir haben bis zum Schluss alles gegeben und versucht. Die Mannschaft hat eine phänomenale Rückrunde gespielt." Nun sei in den nächsten Tagen eine Analyse der Spielzeit angesagt, ehe die Planung für die kommende Regionalliga-Saison beginne. "Dann wollen wir mit einem guten Kader wieder um den Aufstieg mitspielen", so Halat.

Manipulationsvorwürfe sorgen für Irritation

Zuvor wird den Hauptstadt-Klub aber noch ein ganz anderes Thema in den nächsten Tagen beschäftigen: Vor der Partie in Bautzen soll es Manipulationsversuche seitens der Berliner gegeben haben. Nach Informationen von RBB und MDR sollen mehrere Budissa-Spieler kontaktiert worden sein und hatten danach umgehend ihren Verein informiert. Dieser habe die Vorfälle dem Nordostdeutschen Fußball-Verband mitgeteilt, der daraufhin ein Ermittlungsverfahren einleitete.

Der BAK distanzierte sich am Freitagabend deutlich von den Vorwürfen. "Die Behauptung über mehrere Manipulationsversuche ist erschütternd", erklärten die Berliner auf ihrer Website. "Für den BAK stand und steht das Fairplay immer im Vordergrund", so der Klub. "Da ist nichts dran", bekräftigte auch Halat am Samstag nach der Partie in Bautzen. "Im Endeffekt war das eine Ablenkung. Das hat uns aber gar nicht tangiert."

kon