Regionalliga

Eklat in Oldenburg - Schwere Vorwürfe gegen Wolfsburg

VfL wehrt sich gegen Rassismus

Eklat in Oldenburg - Schwere Vorwürfe gegen Wolfsburg

Erst Rot, dann Spielunterbrechung: Schiedsrichter Malte Göttsch schickt Kifuta vom Platz.

Erst Rot, dann Spielunterbrechung: Schiedsrichter Malte Göttsch schickt Kifuta vom Platz. imago

Eigentlich hätte es ein Fußballfest werden können. Der Spitzenreiter der Regionalliga hatte den Verfolger zu Gast. Deswegen fanden sich auch 4344 Zuschauer im Stadion am Marschweg ein. Doch nach turbulenten 90 Minuten geriet das Ergebnis, Wolfsburg gewann mit 2:1 und übernimmt die Tabellenführung, zur totalen Nebensache. Denn Oldenburg wirft den Wolfsburgern rassistische Beleidigungen vor.

Was war geschehen? Die Partie geriet in der 62. Minute außer Kontrolle. Makangu Kifuta sah die Rote Karte, wollte danach aber den Platz nicht verlassen. Fernab des Geschehens soll er Wolfsburgs Paul Seguin geschubst haben. Zudem wurde VfB-Coach Dietmar Hirsch auf die Tribüne geschickt. Schiedsrichter Göttsch sah sich gezwungen, die Partie zu unterbrechen – wie es schon kürzlich auch in der Bundesliga zwischen Leverkusen und Dortmund der Fall war. "Er ist auf den Schiedsrichter losgegangen, das geht einfach nicht", sagte Wolfsburgs Coach Valerien Ismael.

Die unschönen Szenen hörten nicht mehr auf. Es folgten zwei Platzverweise für Wolfsburg (Marvin Kleihs und Hilal El-Helwe). Nach dem Schlusspfiff folgte ein Handgemenge, der VfL musste die Heimreise schließlich unter Polizeischutz antreten.

Nach dem Spiel erhob Oldenburg schwere Vorwürfe. Kifuta sei während des Spiels wiederholt rassistisch beschimpft worden. "Das kann ich nicht unkommentiert lassen. Dagegen wehren wir uns. Das darf einfach nicht sein", sagte Hirsch.

Thiam wehrt sich gegen rassistische Vorwürfe

Nachspiel: Ordner und Polizei sichern die Abreise der Wolfsburger.

Nachspiel: Ordner und Polizei sichern die Abreise der Wolfsburger. imago

Von Wolfsburger Seite reagierte der Sportliche Leiter Pablo Thiam. "Wir wehren uns ausdrücklich gegen die Vorwürfe, während und nach dem Spiel rassistische Äußerungen getätigt zu haben. So etwas hat beim VfL Wolfsburg grundsätzlich keinen Platz, davon distanzieren wir uns ganz klar", stellte der Ex-Profi in einer Stellungnahme klar. "Es war eine sehr hitzige Atmosphäre und wir haben alles getan, um die Situation zu beruhigen." Und so steht erstmal Aussage gegen Aussage.

Schiedsrichteransetzung sorgt für Unverständnis

Doch nicht nur die Gäste aus Wolfsburg sorgten in Oldenburg für schlechte Stimmung – auch über die Ansetzung des Schiedsrichters war man nicht glücklich. Göttsch habe im Internet öffentlich seine Sympathie für den VfL Wolfsburg bekundet. "Vor diesem Hintergrund muss man ganz klar hinterfragen, wie es sein kann, dass Herr Göttsch als Schiedsrichter für dieses Spiel angesetzt worden ist. Zu seiner Leistung möchte ich mich da gar nicht weiter äußern. Es waren aber Entscheidungen dabei, die vor diesem Hintergrund ein Geschmäckle haben", sagt Philipp Herrnberger. Dem Verband habe man bereits seine Verwunderung mitgeteilt.

tru