Regionalliga

Würzburgs Lewerenz mutiert zum Derbyhelden

Hollerbachs Elf schlägt Schweinfurt souverän

Würzburgs Lewerenz mutiert zum Derbyhelden

Matchwinner - und damit Derbyheld: Würzburgs Steven Lewerenz war gegen Schweinfurt an beiden Toren beteiligt.

Matchwinner - und damit Derbyheld: Würzburgs Steven Lewerenz war gegen Schweinfurt an beiden Toren beteiligt. imago

Mit Steven Lewerenz ist das so eine Sache. Er ist ein begnadeter Techniker, ein Fixpunkt bei den Würzburger Kickers, einer, der für die Schmankerl im Spiel zuständig ist und den Unterschied ausmachen kann. In der Vergangenheit machte er hin und wieder aber auch mit Eskapaden auf sich aufmerksam: Nach seinem Abschied von RB Leipzig konnte er es sich nicht verkneifen, nachzutreten. Bei Eintracht Trier wurde der extravagante 23-Jährige mit den vielen Tattoos vorübergehend suspendiert.

In Würzburg fällt er bisher nur mit guten Leistungen auf. So wie am Dienstagabend unter Flutlicht in der Flyeralarm-Arena. Der gebürtige Hamburger bereitete nach nur vier Minuten das 1:0 durch Amir Shapourzadeh mit einer mustergültigen Flanke vor, kurz darauf zwirbelte er einen Freistoß in den Winkel. Nach sieben Minuten war die Partie zugunsten des Spitzenreiters praktisch entschieden - dank Lewerenz.

Wir haben uns schwer getan, aber souverän gewonnen.

Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach nach dem Dreier gegen Schweinfurt

"Es war nicht einfach, weil der Gegner trotz Rückstand nicht rausgekommen ist. Sie sind immer in der eigenen Hälfte gestanden und wir haben uns schwer getan", sagte Kickers-Coach Bernd Hollerbach nach dem Derbysieg im Interview mit Sport1.

Schweinfurt steigerte sich nach dem frühen Schock und erhielt mehr Zugriff auf Ball und Gegner. Trotzdem war Würzburg stets Herr der Lage und hätte noch vor der Halbzeit durch Lukas Billick, in der Schlussphase durch Nico Gutjahr oder Shapourzadeh erhöhen können. So erkannte Hollerbach mit Recht: "Wir haben es souverän gewonnen. Wir hätten noch die ein oder andere Chance nutzen können."

"Derbysieger im Willi-Sucks-Stadion": Die Fans erinnerten mit einer Choreographie ans Hinspiel - mit einer spöttischen Nachricht.

"Derbysieger im Willi-Sucks-Stadion": Die Fans erinnerten mit einer Choreographie ans Hinspiel - mit einer spöttischen Nachricht. imago

Doch auch so reichte es für reife Würzburger gegen offensiv kaum auffällige Schweinfurter: ein harmloser Freistoß von Tom Jäckel, den Kickers-Schlussmann Robert Wulnikowski mühelos parierte, ein gefährlicher Angriff über Steffen Krautschneider, den Niklas Weißenberger in letzter Sekunde entschärfte - das war's.

Der Fußball ist in der Domstadt wieder angekommen

Nach dem Schlusspfiff feierte die Mannschaft ausgelassen mit ihren Fans. Hollerbach und Co. haben den Fußball in Würzburg längst wieder salonfähig gemacht. Zum Derby machten sich 5407 Zuschauer auf - eine stattliche Kulisse. Ohnehin hat der FWK mit über 2500 Anhängern den höchsten Schnitt in der Regionalliga Bayern.

Mit dem Dreier sind die Domstädter 1860 München II um neun Punkte enteilt, haben zwar eine Partie mehr auf dem Konto, können den Verfolger aber am Samstag abschütteln und das Rennen um die Regionalliga-Krone vorentscheiden. Marco Haller wird Würzburg nach der fünften Gelben Karte in der bayerischen Landeshauptstadt fehlen, doch mit Lewerenz in Topform wird der FWK das verschmerzen können.

lei