Diese Nachricht schlug am Montag in Siegen ein wie die sprichwörtliche Bombe: Boris wird ab kommender Woche wieder das Traineramt übernehmen, gegen Lotte am Sonntag hat aber Co-Trainer Thorsten Seibert die Verantwortung für das Team. Coach Hagner aber ist mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden worden.
Vor allem der Zeitpunkt dieser Ankündigung kam überraschend, denn die Sportfreunde hatten am Sonntag beim 1:0 gegen die U 21 des 1. FC Köln den zweiten Saisonsieg eingefahren. Keine 24 Stunden später war Hagner seinen Job los. "Wir sind der Überzeugung, dass die Mannschaft neue Impulse braucht", teilte Vorstandsvorsitzender Uli Steiner mit.
Wenn man einmal weg ist, dann weiß man meistens auch erst, was man eigentlich hatte.
Michael Boris über seine Rückkehr nach Siegen
Nun also wieder Boris. Der 39-Jährige war im Januar von Siegen zu den Sportfreunden nach Lotte gewechselt, hatte dort aber offenbar Probleme, Fuß zu fassen. "Wenn man einmal weg ist, dann weiß man meistens auch erst, was man eigentlich hatte", freute sich der Fußballlehrer bei seiner Rückkehr. Seine Mission in Siegen lautet nun "Klassenerhalt". Doch die Vertragsdauer (bis 30. Juni 2017) deutet darauf hin, dass man zusammen mit Boris etwas aufbauen möchte. Das richtige Händchen dafür hat der Trainer: In seinen zweieinhalb Jahren in Siegen hatte er unter anderem heimische Talente wie Sven Michel (Energie Cottbus) oder Julian Jakobs (Hansa Rostock) geformt und zu Profi-Spielern gemacht.
Diesen Weg gilt es fortzusetzen, denn die finanziellen Mittel sind bei den Sportfreunden nach wie vor eingeschränkt. Dass Boris überhaupt verpflichtet werden konnte, war einem Sponsoren-Pool zu verdanken. Als die Nachricht die Runde machte, man könne den Erfolgstrainer der vergangenen Jahre zurück ins Siegerland holen, stellten diese ohne Zögern Gelder zweckgebunden zur Verfügung. Ein deutliches Zeichen dafür, welche Erwartungshaltung mit Boris an der Seitenlinie geweckt wird.
Tim Plachner