Regionalliga

GSC verzichtet auf Lizenz für die 3. Liga

Goslar: Schock-Nachricht für die Spieler

GSC verzichtet auf Lizenz für die 3. Liga

Die Aufstiegspläne von Daniel Vaughan (oben) und seinen Kollegen wurden rüde ausgebremst.

Die Aufstiegspläne von Daniel Vaughan (oben) und seinen Kollegen wurden rüde ausgebremst. Imago

"Es war ein Schlag ins Gesicht", klagt Mannschaftskapitän Karsten Fischer, "das tut unheimlich weh.“ Trainer Mario Block sieht sich aller insgeheim ge­steckten Ziele beraubt. Offiziell ging es seit Saisonbeginn zwar darum, den Klassenver­bleib so früh wie möglich in trockene Tücher zu bekommen, "aber insgeheim haben Mann­schaft und ich uns bereits vor dem ersten Spieltag auf den Aufstieg fokussiert“, gesteht der Coach. Vor allem, „die Art und Weise ist einfach unterirdisch, das so der Mann­schaft mitzuteilen", meint er, "da fehlen mir die Worte."

Weder Abteilungsleiter Rene Wirth noch Mäzen Folkert Bruns waren in Goslar, wurden lediglich per Telefon in Kenntnis gesetzt. "Eigentlich", so Wirth, "sollte die Entscheidung am Sonntag gefällt werden", beklagt er den kurzfristig umgeworfenen Zeitplan. Da wäre das St.Pauli­-Spiel abgehakt gewesen, man hät­te die Mannschaft versammeln können, Bruns und Wirth wären vor Ort gewesen, hätten die Ent­scheidung begründet.

Stadion entspricht nicht den DFB-Regularien

"Ich kann den Verein verstehen", gestand Ka­pitän Fischer trotz aller Emotion. Die Rahmenbedingungen des DFB für die 3. Liga sind im heimischen Osterfeld nicht bis zur kommen­den Saison zu schaffen. Für einige Risikospiele nach Magdeburg als Heimspielort auszuweichen, hätte der GSC – trotz Kosten in Höhe von mehr als 30 000 Euro pro Partie – vielleicht noch akzeptiert, doch die ganze Saison dorthin auszulagern? "Der höchste Lohn für acht Monate harter Arbeit liegt in Trümmern", sagt Mario Block, der Mühe hat, das Team zu motivieren. Gegen St. Pauli sprach er von "einer Schockstarre, die mein Team lähmte".

Camillo Kluge