"Es war ein Schlag ins Gesicht", klagt Mannschaftskapitän Karsten Fischer, "das tut unheimlich weh.“ Trainer Mario Block sieht sich aller insgeheim gesteckten Ziele beraubt. Offiziell ging es seit Saisonbeginn zwar darum, den Klassenverbleib so früh wie möglich in trockene Tücher zu bekommen, "aber insgeheim haben Mannschaft und ich uns bereits vor dem ersten Spieltag auf den Aufstieg fokussiert“, gesteht der Coach. Vor allem, „die Art und Weise ist einfach unterirdisch, das so der Mannschaft mitzuteilen", meint er, "da fehlen mir die Worte."
Weder Abteilungsleiter Rene Wirth noch Mäzen Folkert Bruns waren in Goslar, wurden lediglich per Telefon in Kenntnis gesetzt. "Eigentlich", so Wirth, "sollte die Entscheidung am Sonntag gefällt werden", beklagt er den kurzfristig umgeworfenen Zeitplan. Da wäre das St.Pauli-Spiel abgehakt gewesen, man hätte die Mannschaft versammeln können, Bruns und Wirth wären vor Ort gewesen, hätten die Entscheidung begründet.
Stadion entspricht nicht den DFB-Regularien
"Ich kann den Verein verstehen", gestand Kapitän Fischer trotz aller Emotion. Die Rahmenbedingungen des DFB für die 3. Liga sind im heimischen Osterfeld nicht bis zur kommenden Saison zu schaffen. Für einige Risikospiele nach Magdeburg als Heimspielort auszuweichen, hätte der GSC – trotz Kosten in Höhe von mehr als 30 000 Euro pro Partie – vielleicht noch akzeptiert, doch die ganze Saison dorthin auszulagern? "Der höchste Lohn für acht Monate harter Arbeit liegt in Trümmern", sagt Mario Block, der Mühe hat, das Team zu motivieren. Gegen St. Pauli sprach er von "einer Schockstarre, die mein Team lähmte".
Camillo Kluge