Regionalliga

Balitsch als Taktgeber

Nürnberg: Routinier in der Leader-Rolle

Balitsch als Taktgeber

Hanno Balitsch dürfte am Samstag mit gemischten Gefühlen ins Grundig Stadion zum Spiel gegen Buchbach (0:1) eingelaufen sein. Es war sein erstes Spiel in der heimischen Arena nach seiner Verbannung aus dem Profikader vor gut vier Wochen. Statt 40 000 verloren sich nur 754 Zuschauer im weiten Rund. Aber die sahen genau den Balitsch, wie man ihn kennt.

Seit drei Spielen in der zweiten Mannschaft aktiv: Hanno Balitsch. imago

Von der ersten Sekunde an biss sich der 32-Jährige in die Partie hinein. Auf der Sechserposition suchte er die Zweikämpfe, sprang immer wieder den Innenverteidigern zur Seite und war bemüht, das Spiel anzukurbeln. In strittigen Situationen in der Nähe des Schiedsrichters und regelmäßig im Austausch mit Nürnbergs Trainerbank. Immer wieder waren die Anweisungen und Anfeuerungsrufe des 334-fachen Bundesligaspielers an seine jungen Kollegen zu hören. Damit wird er dem Anforderungsprofil von Rainer Zietsch, der Cheftrainer Roger Prinzen auf der Bank vertrat, vollauf gerecht: "Jeder Profi mit so vielen Bundesligaspielen wie Hanno wird in so einer jungen Mannschaft automatisch ein Leader. Er hat die Rolle angenommen und in den drei Spielen seine Leistung gebracht."

Gegen Buchbach erwischte Balitsch zwar keinen Sahnetag. Dennoch war zu erkennen, dass seine Mitspieler sich an ihrem erfahrenen Ankurbler orientierten und ihn immer wieder suchten: "Es ist aber nicht so, dass sie im Training vor Ehrfurcht erstarren", weiß Zietsch, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, der betont, dass Balitsch ein Teil des Teams ohne Sonderbehandlung ist. Nach dem Abpfiff gab es Shakehands mit Mitspielern und Gegnern. Dann führte ihn sein Weg zum Spielfeldrand, wo seine Familie wartete. Die Übersichtlichkeit eines Regionalligaspiels hatte durchaus auch ihre Vorteile. Martin Bauer