Regionalliga

Schmitt geht auf Distanz zu den Chaoten

Frankfurt: Eintracht II lässt den Kickers keine Chance

Schmitt geht auf Distanz zu den Chaoten

Distanziert sich von den Chaoten: Kickers-Trainer Rico Schmitt.

Distanziert sich von den Chaoten: Kickers-Trainer Rico Schmitt. imago

Aykut Özer wollte nach dem Schlusspfiff "nur feiern und sich freuen". Dass der Frankfurter Torhüter seinen Jubel ausgerechnet vor dem Fanblock der Offenbacher Kickers vollführte, kam nach dem hitzigen 3:1-Sieg der Eintracht bei den Offenbacher Fans aber gar nicht gut an. Es folgten die Platzstürmung von rund 30 Chaoten, mehrere Festnahmen und die Flucht der Eintracht-Spieler in die Kabine. Bereits in der ersten Hälfte war die Partie unterbrochen worden, als Kickers-Fans von der Tribüne aus den Frankfurter Fanblock provozierten.

Während die Offenbacher Anhänger das Stadion am Bornheimer Hang auch in den 90 Minuten zuvor in einen Hexenkessel verwandelt hatten, schwappte die Stimmung auf die Mannschaft nicht so recht über. Die Eintracht trat bissiger auf, kombinierte zielstrebiger und ließ keine ernsthafte Chance der Kickers zu.

Die Jungs haben gebrannt, wollten unbedingt gewinnen. Ich bin sehr stolz.

Frankfurts Coach Alexander Schur

So war auch der Foulelfmeter von Marco Müller an Fabian Bäcker keiner - Christian Cappek verwandelte dennoch zum 1:2. Zuvor hatte der Ex-Offenbacher Ugur Albayrak die Frankfurter mit einem Doppelschlag in Front gebracht. Den Schlusspunkt setzte Maximilian Oesterhelweg, der vor seinem 3:1 die halbe Offenbacher Abwehr bloß stellte.

"Die Jungs haben gebrannt, wollten unbedingt gewinnen. Ich bin sehr stolz", fasste es Frankfurts Trainer Alexander Schur in Worte. Stolz war auch Präsident Peter Fischer, der die gesamte Mannschaft zum Essen einlud. "Das war ein großes Fußballspiel mit einem hochverdienten Sieger."

Doppeltorschütze Albayrak, der 2008 in Offenbach seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte, blieb derweil bescheiden: "Mein Jubel war aus Respekt vor den Kickers verhalten." Eher resigniert als verhalten wirkte Rico Schmitt: "Frankfurt hat hochverdient gewonnen. Wir konnten mit der Last des Erfolgs nicht umgehen." Noch wichtiger war dem Kickers-Trainer allerdings eine andere Sache: "Wir möchten uns ausdrücklich von den Chaoten distanzieren. Das hat nichts mit Fußball zu tun."

Susanne Müller