Bewegender Abschied für Marco Rose: 2774 Zuschauer im Plachestadion feierten den scheidenden Lok-Trainer beim 2:2 gegen Meuselwitz mit Sprechchören und stehenden Ovationen. Rose, vor der Saison aus Mainz gekommen, verlässt Leipzig schweren Herzens wieder, weil er für sich und sein Team angesichts der gravierenden Finanzprobleme keine vernünftige Perspektive sieht: "Wir haben uns unter schwierigsten Bedingungen alles hart erarbeitet, viele meiner Jungs werden nicht mehr dabei sein. Ich möchte diese Verantwortung nicht mehr tragen."
Bedingungen wie im Amateurbereich
Lok hatte zwar die Insolvenzgefahr durch ein Moratorium mit seinen Gläubigern vorerst gebannt, sucht aber weiter einen Hauptsponsor, muss den Etat von 1,8 auf eine Million Euro reduzieren und künftig unter reinen Amateurbedingungen arbeiten. Das neue Präsidium konnte Roses Vertrag nicht erfüllen, bot dem Trainer jedoch an, mit halbiertem Gehalt und halbiertem Team-Budget weiterzumachen. Er lehnte ab.
In den nächsten Tagen soll Carsten Hänsel (Hallescher FC II) als Roses Nachfolger präsentiert werden. "Ich hoffe, dass wir uns einigen", sagt Präsident Heiko Spauke, "er kennt den Fußball der Region, hat ein Netzwerk. Wir setzen künftig auf junge Leute, haben 20 Talente auf der Liste."
Steffen Enigk