Regionalliga

Lübeck droht der Zwangsabstieg

Vorstand stellt Insolvenzantrag

Lübeck droht der Zwangsabstieg

"Die drohende Zahlungsunfähigkeit lässt uns keine andere Wahl": Vorstandssprecher Holger Leu sieht zum Insolvenzantrag keine Alternative.

"Die drohende Zahlungsunfähigkeit lässt uns keine andere Wahl": Vorstandssprecher Holger Leu sieht zum Insolvenzantrag keine Alternative. imago

In der vergangenen Woche hatte die Vereinsführung den Spielern und Angestellten des Klubs mitgeteilt, dass die Oktober-Gehälter nicht gezahlt werden können. Sie werden übergangsweise Insolvenzgeld vom Arbeitsamt erhalten. Aktuell fehlen dem Traditionsverein 450.000 Euro, bis zum Saisonende könnte sich der Schuldenstand sogar noch auf 700.000 erhöhen.

"Es sind ein paar Sponsorengelder nicht wie erwartet geflossen", erklärte Vorstandssprecher Holger Leu die Entwicklung, die ein paar Tage zuvor auf der Jahreshauptversammlung nicht so akut geschildert wurde. "Die drohende Zahlungsunfähigkeit lässt uns keine andere Wahl, als den Insolvenzantrag zu stellen", sagte Leu.

Auch die Hoffnung, dass ein geheimnisvoller Investor beim VfB einsteigen könnte, erfüllte sich nicht. Der VfB-Vorstand hatte zuletzt einige Gespräche mit Rechtsanwälten geführt, die einen potenziellen Geldgeber vertreten. Welches Unternehmen, welche Philosophie dahintersteckt, ist bislang auch Leu nach eigener Aussage nicht bekannt. Nun liegen die Gespräche zumindest bis zu den Neuwahlen des Aufsichtsrats (voraussichtlich am 27. November) auf Eis.

Das Ziel des VfB-Vorstands bleibt jedoch, entweder über diesen Investor oder andere Geldgeber und Einsparungen die Eröffnung der Insolvenz zu verhindern. "Wir haben drei Monate Zeit, um die Voraussetzungen zu schaffen, den Antrag zurückzuziehen", erklärte Leu. "Das macht aber nur dann Sinn, wenn die Finanzierung der Saison sichergestellt ist." Erst eine Eröffnung des Verfahrens würde den VfB zum ersten Absteiger machen. In diesem Fall würden alle Spiele mit VfB-Beteiligung annulliert werden.

Christian Jessen