Da sind sich Trainer, Mitspieler und Fans einig. "Wir haben mit Timo einen Spieler dazubekommen, der uns entscheidend weiterbringt und auch vorangeht, wenn’s nicht so läuft", freut sich Trainer Jens Kiefer (37) über die spektakuläre Verpflichtung seines neuen Kapitäns. Wenzel ist mit seinen 106 Bundesligaspielen für den VfB Stuttgart und den 1. FC Kaiserslautern mit Abstand der Erfahrenste im Elversberger Team und hat in den letzten vier Jahren in der 1. Liga Zyperns und Griechenlands obendrein Auslandserfahrung gesammelt.
Dass er nach seiner Rückkehr trotz Angeboten aus der 2. und 3. Liga ausgerechnet in Elversberg unterschreibt, lag letztendlich am Entschluss seiner Familie, gemeinsam ins Saarland zu ziehen. "Ich war in Griechenland ein Jahr alleine. Das war für mich unerträglich", erklärt Wenzel, warum er seinen Vertrag in Kerkyra vorzeitig aufgelöst hat.
Statt, wie gewohnt vor Tausenden von Zuschauern zu spielen, muss sich der Innenverteidiger jetzt mit maximal 800 an der Kaiserlinde zufriedengeben. Trotzdem hat er seinen Wechsel bisher nicht bereut: "Vom Charakter her haben wir eine sehr gute Mannschaft, hier passt vom Trainer bis zum Zeugwart momentan alles." Nur vor drei Wochen, als die Elversberger drei Spiele in Folge nicht gewinnen konnten, musste Wenzel als Kapitän eingreifen.
"Wir haben uns zusammengesetzt und ausgesprochen, danach war alles wieder gut", sagt der Abwehrchef und ärgert sich trotzdem noch immer über die kurze Schwächeperiode. Von der Qualität seiner neuen Mannschaft überzeugt, sieht er keinen besseren Konkurrenten in der Liga, wenn "wir unser Spiel durchziehen und wie gegen Hoffenheim den unbedingten Willen zeigen".
Den will Wenzel auch am Freitag gegen den SC Pfullendorf wieder sehen. Alles andere als ein Sieg, wäre für den "Neuen“ eine „Riesenenttäuschung".
Sandra Bertrand