Regionalliga

Sander spricht von einer "Blamage"

Leipzig - Jena: Der Aufsteiger siegt in doppelter Unterzahl

Sander spricht von einer "Blamage"

Traute seinen Augen nicht: Jena-Trainer Petrik Sander.

Traute seinen Augen nicht: Jena-Trainer Petrik Sander. imago

In einer Abwehrschlacht ohnegleichen hatte Lok am Ende mit nur neun Spielern den zweiten Saisonsieg (1:0) eingefahren. Dabei waren sie gar erstmals in dieser Spielzeit ohne Gegentor geblieben - angesichts des Spielverlaufs eigentlich ein Witz. Ganze drei Torschüsse gaben die Gastgeber vor 3506 Zuschauern in der WM-Arena ab, gleich der erste davon saß. Albrecht Brumme wuchtete nach sechs Minuten eine Kopfballverlängerung von Rico Engler ins Netz. Danach spielte nur noch Jena, war das klar bessere Team und hatte Großchancen in Serie. Allerdings scheiterte Carl Zeiss immer wieder an Loks Ersatzkeeper Lukas Wurster, der Christopher Gäng vertrat. Rose hielt anschließend eine Pausenpredigt: "Ich bin laut geworden, hatte vor Jenas Standards gewarnt, und wir produzieren gefühlte 25 Freistöße."

Die Crux war der zweimalige Platzverweis

Als Wurster übermotiviert Rot gesehen hatte (Notbremse an Maxim Banaskiewicz, 47.), parierte auch der dritte Lok-Torwart Alexander Czempik mehrfach glänzend. Jena war am Verzweifeln - und wurde nach einer Stunde immer einfallsloser, kam trotz Dauerdrucks kaum noch zu Gelegenheiten. Auch nicht in doppelter Überzahl nach Gelb-Rot für Markus Krug (80.). So hätte Fatih Alemdar im Konter (Pfostentreffer) fast noch das 2:0 erzielt. "Lange Bälle ohne Präzision waren das falsche Mittel", ärgerte sich Sander: "Einige sind an die Grenzen ihrer Fußball-Intelligenz gestoßen. Und dort, wo es weh tut, muss man mehr investieren."

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Brumme Albrecht

Albrecht Brumme (li.)

Das Tor des Tages: Albrecht Brumme (li.) nickte bereits in der 6. Minute zum 1:0 ein. imago

Während er erschrocken konstatierte, "dass wir Anspruch und Wirklichkeit neu definieren müssen", interpretierte sein Gegenüber Rose den überaus glücklichen Erfolg als Bremslöser: "Alle haben gesehen, was mit Leidenschaft möglich ist." Richtig zufrieden mochte jedoch auch er nach dem Abpfiff dieser kuriosen Partie nicht sein. "Wir waren zuletzt oft auf Augenhöhe und verloren, bekommen aber für so ein Spiel drei Punkte. Fußball ist unberechenbar und manchmal verrückt."

Steffen Enigk