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Durchhalteparolen in Lübeck

VfB: Vorstandssprecher Leu sieht keine anderen Alternativen

Durchhalteparolen in Lübeck

Wie viel Vertrauen genießt er noch in Lübeck? VfB-Coach Ramazan Yildirim.

Wie viel Vertrauen genießt er noch in Lübeck? VfB-Coach Ramazan Yildirim. imago

"Alles kommt auf den Prüfstand", hatte Vorstandssprecher Holger Leu angekündigt. Spekulationen über einen anstehenden (und nötigen) Wechsel der sportlichen Leitung angeheizt: "Wir haben keine wettbewerbsfähige Mannschaft", hatte er gesagt. Und: "Ich sehe auch, dass vieles im Moment nicht funktioniert. Was nützt der beste Trainer, wenn er die Mannschaft nicht erreicht?"

Doch nun gab es die Rolle rückwärts. Leu erklärte, dass er sicher sei, Trainer Ramazan Yildirim erreiche die Mannschaft noch. "Wir werden den Weg gemeinsam weitergehen", betonte der Vorstandsboss und sprach damit auch Sportmanager Ingo Popp das Vertrauen aus. Doch die Gründe dafür liegen nicht nur in unbedingtem Vertrauen. "Wir können uns einfach keine Veränderung erlauben. Uns ist bewusst, dass sportlicher Misserfolg auch wirtschaftliche Einbußen zur Folge haben kann. Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt - es gibt einfach keine anderen Alternativen."

Regionalliga Nord - 6. Spieltag
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VfB Lübeck - Vereinsdaten
VfB Lübeck

Gründungsdatum

28.08.1919

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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"Pest oder Cholera - das macht keinen Unterschied."

VfB-Vorstandssprecher Holger Leu zum Thema Trainerwechsel

Und so lobte Leu die dürre Leistung des VfB am Millerntor. "Die Mannschaft hat Kampf und Einsatz gezeigt und bewiesen, dass sie intakt ist und Charakter besitzt." Dass nicht alles im Reinen ist, machte ein Nachsatz Leus zum Thema Trainerwechsel aber auch deutlich. "Pest oder Cholera - das macht keinen Unterschied."

Der Trainer übte sich derweil weiter in Durchhalteparolen. "Wir werden so weitermachen und dann holen wir auch unsere Punkte", sagte Yildirim, der sich zudem noch mit der Presse anlegte, als er versuchte, den Presseboykott der Spieler (nur noch Kapitän Oualid Mokhtari darf mit Journalisten reden) als "Entscheidung der Mannschaft" zu verkaufen. "Die Spieler wollen Ruhe haben", behauptete er. Den naheliegenden Verdacht, es handele sich um eine Anweisung des Trainers, konnte Yildirim nicht entkräften und blieb die Antwort schuldig, wie die Entscheidung denn zustande gekommen sei.

C. Jessen/S. Russau