Ralf Rangnicks Anruf und Angebot erreichte ihn im Urlaub in Österreich, bis zum Ja-Wort musste Alexander Zorniger nicht lange überlegen. "Das ist eine Riesenmöglichkeit für mich", sagt der 44-Jährige. Dass er zuletzt Süd-Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach völlig überraschend auf den zweiten Platz geführt hatte, fand eher regionale Beachtung. Dass er die jüngste Prüfung zum Fußballlehrer als Lehrgangsbester abgeschlossen hatte, machte ihn bundesweit bekannt.
Der Schwabe zählt zur neuen baden-württembergischen Trainer- Generation, die für Offensivfußball und innovative Trainingsmethoden steht: wie Thomas Tuchel, Robin Dutt, Marcus Sorg, wie Joachim Löw und auch Ralf Rangnick.
"Alex ist ein Fußball-Professor der Kategorie Rangnick. Er ist zielstrebig und ein Detailfreak, der nichts dem Zufall überlässt", urteilt Markus Babbel, 2009 sein Chefcoach beim VfB Stuttgart. Schon da sei klar gewesen, dass Zorniger kein Co-Trainer, sondern für die verantwortliche Rolle prädestiniert sei. Die hat er jetzt. "Meine Stärke ist, selbstständig innerhalb eines Systems arbeiten zu können", sagt er. Kompetenzprobleme mit Rangnick befürchtet er da nicht. Er wäre doch "ein Volltrottel", wenn er sich dessen Meinung nicht anhören wolle.
Oliver Hartmann