Regionalliga

"Als hätte es Weiden nie gegeben..."

Weiden: Spielbetrieb eingestellt - Punkte gestrichen

"Als hätte es Weiden nie gegeben..."

Wohin führt die Zukunft? Nach dem Aus der SpVgg Weiden muss der Ligaalltag in der Regionalliga weiter gehen.

Wohin führt die Zukunft? Nach dem Aus der SpVgg Weiden muss der Ligaalltag in der Regionalliga weiter gehen. imago

Weiden stellt den Spielbetrieb ein. Das hat Konsequenzen für die ganze Liga. "Alle Vorrundenspiele werden so behandelt, als ob es Weiden nie gegeben hätte", sagt der Staffelleiter der Regionalliga Süd, Jürgen Faltenbacher (42). Nutznießer dieser Situation wird der SSV Ulm sein, der jetzt 14. ist, während Worms auf den 17. und letzten Platz zurückfällt. Auch Memmingen und Wehen Wiesbaden, die ebenfalls gegen Weiden verloren haben, erhalten einen relativen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Darmstadt 98, Hoffenheim II, Nürnberg II und FSV Frankfurt II bekommen je einen Punkt abgezogen. Alle anderen Mannschaften, die gegen Weiden gewonnen haben, müssen damit leben, dass ihnen die drei Zähler von diesem Sieg nun wieder verloren gehen. Die SpVgg steht als erster Absteiger fest. Ab dem kommenden Wochenende hat der als Weidener Gegner angesetzte Klub spielfrei. Die SG Sonnenhof Großaspach ist als erster Verein von dieser Regelung betroffen.

Nun sucht die SpVgg Weiden einen Neubeginn. Über einen Nachfolgeverein will der Traditionsklub die Chance nutzen, nach der Winterpause den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können, aber nur im Jugendbereich und der Landesliga. In diesem Zusammenhang spricht Anwalt Waldherr von "fruchtbaren Gesprächen" mit dem Bayerischen Fußballverband und dem DFB. Josef Janker vom BFV bestätigte, "dass wir grundsätzlich bereit sind, eine Neugründung zu unterstützen. Aber das muss jetzt schnell gehen". Das sieht BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelsbacher (42) genauso: " Wir als Verband sind daran interessiert, dass der Spielbetrieb des Vereins in den unteren Ligen weiter gewährleistet wird."

Ungemütlich könnte es für den einen oder anderen Weidener Funktionär werden. Waldherr spricht von "Anhaltspunkten für Unregelmäßigkeiten und Ungereimtheiten" und meint: "Die Zulassung zur Regionalliga- saison 2010/11 wäre Weiden sicher nicht erteilt worden, wenn dem DFB sämtliche Unterlagen vorgelegen wären." In der Verantwortung stehen in erster Linie Hannes Beer und auch Thomas Aschauer. Beer hatte zwei Wochen nach seinem Amtsantritt als 2. Vorsitzender im April die Lizenzunterlagen unterschrieben, Aschauer als damaliger Geschäftsführer das fragwürdige Zahlengebilde erarbeitet. Da könnte also noch ein ungemütlicher Wind vom DFB nach Weiden fegen . . .

H. Kappl, R. Berger