Voraussetzung dafür ist die Rücknahme der Anträge der Landesverbände Bayern (fordert acht Regionalligastaffeln), Westfalen (will von aktuell drei Staffeln eine nur mit den 2. Mannschaften der Profis besetzen) und des Ligaverbandes (verlangt die Wiedereinführung der Teilnahme der 2. Teams am DFB-Pokal, wenn die Anträge der Amateure bestehen bleiben). Nach dem Streit der vergangenen Wochen spricht nun vieles dafür, dass nur der von Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball als „5-Punkte-Solidarpakt Regionalliga“ vorgelegte Konsens zur Abstimmung stehen wird.
Dann würde die Regionalliga ab der Saison 2012/13 in fünf Staffeln aufgeteilt. Weitergehende Forderungen, etwa nach sechs Staffeln, werden von der Liga kategorisch ebenso abgelehnt wie Pläne nach einer zahlenmäßigen Begrenzung der zweiten Mannschaften in der 3. und 4. Liga. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, Präsident des mit 1,47 Millionen Mitgliedern mit Abstand größten DFB-Landesverbandes Bayern, kann sich mit dem Rauball- Reformmodell anfreunden. "Ich hoffe, dass es zu dieser Lösung kommt, entschieden ist aber noch nichts", sagte Koch dem kicker.
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Der Süddeutsche Verband, und in diesem der Bayerische Landesverband, wären die Gewinner der angestrebten 5-Staffel-Lösung. Denn das Modell sieht vor, dass der Süden zwei Staffeln bekommt. Damit wären die Bayern mit ihren Vereinen nahezu unter sich und würde die zweite Gruppe vornehmlich mit Klubs aus Baden-Württemberg und Hessen gebildet. Die weiteren Regionalligastaffeln würden im Osten, Westen und Norden zusammengesetzt.
Gegen diese Einteilung gibt es Bedenken. Im Westen klagen mehrere Vereine über die weiten Reisen vom Saarland bis Westfalen. In einer reinen Ostliga würden sich die Zahl der sogenannten "Risikospiele" erhöhen. Daher steht der DFB Forderungen der Regionalverbände und des Ligaverbandes nach einer Herabsetzung der infrastrukturellen Anforderungen für die 4. Liga skeptisch gegenüber. Doch der Fall wird den DFB nach diesem Bundestag womöglich nicht mehr direkt beschäftigen, da die Zuständigkeit für die 4. Liga an die Regional- und Landesverbände gehen soll.
Rainer Franzke