Regionalliga

Frech: "Wir befinden uns im Abstiegskampf"

Kiel: Sechs Spiele in Folge ohne Sieg - Der Finanzkrösus in Not

Frech: "Wir befinden uns im Abstiegskampf"

"Störche" im freien Fall: Das Team von Holstein Kiel um Torhüter Michael Frech rangiert derzeit auf Platz elf.

"Störche" im freien Fall: Das Team von Holstein Kiel um Torhüter Michael Frech rangiert derzeit auf Platz elf. imago

Die 1:2-Nie­derlage am Sonntag in Meuselwitz war das sechste Spiel in Serie ohne Sieg – die "Störche" im freien Fall. "Wir befinden uns im Abstiegs­kampf", räumt Torhüter Michael Frech ein und Trainer Thorsten Gutzeit weiß, was das bedeutet: "Es wird nun ein sehr großer Druck auf den Spielern lasten."

Der 44-Jährige behält dennoch die Ruhe, arbeitet gewohnt sachlich weiter. "Aus zwei Metern konnten wir kein Tor schießen, da kann ein Trainer nicht viel sagen" – dies verkündete am Sonntag Louis van Gaal in Dortmund. Wenn schon die Bayern Probleme mit der Chancen­verwertung hatten, wie soll Gutzeit die Probleme seiner Stürmer lösen?

Der robuste Tim Wulff fällt nach einem Kreuzbandriss noch bis zum Frühjahr aus, Marc Heider war für drei Spiele gesperrt, und der aus Hannover geholte Jaroslaw Lindner kommt gerade erst in Tritt.

Die Auftritte des aktuellen Teams erinnern frappierend an die Vorstel­lungen der vergangenen Saison in der 3. Liga. Die Nordlichter ernten Komplimente für ihre Spielweise, der Gegner behält die Punkte. Typisch die Einschätzung von Meuselwitz' Trainer Damian Halata: "Wir standen mit dem Rücken zur Wand, aber was können wir dafür, wenn Kiel zwei, drei Riesen nicht nutzt?"

Erstaunlich, dass trotz eines guten Dutzends neuer Spieler die Mentalität des Teams unverändert blieb. Die Mannschaft spielt nach drei nicht gerade überzeugenden Auftaktsiegen mittlerweile Ver­waltungsfußball. Besonders im Mittelfeld fehlt den "Störchen" ein Leitwolf. Der einzige Feldspieler, der Leidenschaft verkörpert, ist Innenverteidiger Steve Müller. Ansonsten: nette Jungs, aber keine echte Typen.

Seltsam außerdem, dass Kiel weiter unter einer "Ost-Allergie" leidet. In der vergangenen Serie holte die KSV Holstein gegen Klubs aus den neuen Bundesländern nur sieben von 24 möglichen Punkten. In dieser Serie verlor sie sämtliche vier Duelle gegen Teams aus der ehemaligen DDR. Und die nächsten Gegner heißen Halle und Chem­nitz ...

Gerhard Müller