Aus Wolfsburgs Trainingslager in La Manga berichtet Thomas Hiete
Der Saisonstart in Wolfsburg verlief perfekt für ihn. Acht Spiele, viermal zu null. "Zusammen mit Manuel Neuer hatte ich die besten Werte der Bundesliga", sagte Koen Casteels der belgischen Zeitung "Het Belang van Limburg". Im Gespräch mit seinen Landsleuten wird deutlich, wie frustriert der 24-Jährige ist. Schließlich musste er nach dem Wechsel von Dieter Hecking zu Valerien Ismael seinen Posten zwischen den Pfosten räumen, weil der neue Trainer in der sportlichen Krise auf die Führungskraft seines Kapitäns Diego Benaglio setzte. Der Schweizer enttäuschte den Deutsch-Franzosen nicht, der Verlierer des Wechsels heißt jedoch zweifelsohne Casteels.
Sollte sich eine Möglichkeit ergeben, woanders die Nummer 1 zu sein, wäre ich dafür offen.
Koen Casteels
Dass dieser sich Gedanken macht, liegt auf der Hand. "Ich bin kein 19-jähriger junger Mann mehr, der geduldig auf seine Chance zu warten hat", wird Casteels zitiert. Zahlreiche Vereine haben sich nach dem Belgier erkundigt, darunter Ex-Klub Werder Bremen, ein Wechsel jedoch scheint in dieser Transferperiode nicht möglich. "Wir denken weder über eine Leihe oder einen Verkauf nach", sagte Sportdirektor Olaf Rebbe am Dienstagabend, "das ist einvernehmlich mit Koen besprochen."
Wie sieht es der Keeper? Der kicker fragte nach. Dem Schlussmann ist vor allem eines wichtig: er will spielen. "Am liebsten in Wolfsburg", sagt er. Weil dieser Weg derzeit versperrt scheint, beschäftigt er sich logischerweise auch mit anderen Optionen. "Sollte sich eine Möglichkeit ergeben, woanders die Nummer 1 zu sein, wäre ich dafür offen." Jedoch: "Ich akzeptiere die Entscheidung des VfL." Und die fällt weiterhin deutlich aus: Casteels muss bleiben.