Bundesliga

Pünktlich zum Saisonfinish: Bungert wieder wichtig

Mainz 05 gehen die Verteidiger aus

Pünktlich zum Saisonfinish: Bungert wieder wichtig

"Zweikämpfe ohne Ende": Mainz-Verteidiger Niko Bungert, hier im Duell mit Hamburgs Ivo Ilicevic.

"Zweikämpfe ohne Ende": Mainz-Verteidiger Niko Bungert, hier im Duell mit Hamburgs Ivo Ilicevic. imago

90 Minuten Abnutzungskampf gegen den Hamburger SV haben ihre Spuren hinterlassen bei Bungert. Die Blutflecken auf seiner ursprünglich weißen Kapitänsbinde sind unübersehbar, als sich der 29-Jährige nach dem torlosen Remis in die Mixed Zone begibt. "Zweikämpfe ohne Ende. Das war genau das richtige Spiel für mich", sagt er. Den schmerzhaften Zusammenprall mit HSV-Stürmer Sven Schipplock, der zu blutender Nase und kurzer Benommenheit geführt hat, hakt er schnell ab: "Ich war selber erschrocken, dass es so geblutet hat. Es tat weh, aber durch die Schmerzmittel in der Halbzeit ging es ohne Probleme."

Bei Trainer Martin Schmidt sorgte die Szene schon für mehr Sorgenfalten: "Wir hatten Angst, dass es bei Niko nicht mehr für 90 Minuten reicht." Zumal ein verletzungsbedingter Ausfall Bungerts keine Überraschung gewesen wäre. In unschöner Regelmäßigkeit setzen den Innenverteidiger seit Beginn der Rückrunde kleinere Querelen außer Gefecht. Jüngst laborierte er an einem leicht verdrehten Knie, zählte in den vergangenen beiden Spielen gar nicht erst zum Kader. Doch pünktlich zum Saisonfinish und dem Kampf ums internationale Geschäft ist der Rechtsfuß wieder voll da - und wieder wichtig.

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Längerfristige Auswirkungen werden die Zweikämpf gegen den HSV nicht haben. Am Montagteiltendie Mainzer mit, dass es sich bei Bungerts Blessuren um eine Prellung des Nasenbeins sowie einen Cut auf dem Nasenrücken handele - am Dienstag soll er wieder ganz normal trainieren.

Wir können uns auf einen kämpferischen Leckerbissen freuen, das wird noch einen Tick intensiver als gegen Hamburg.

Mainz-Coach Martin Schmidt über die Partie in Stuttgart

Aufgrund der angespannten Personallage im 05er-Kader stand Schmidt gegen den HSV kein einziger Ersatz-Innenverteidiger zur Verfügung. Leon Balogun fehlte wegen einer Sperre des DFB-Sportgerichts, die sehr wahrscheinlich mindestens noch für die Partie gegen den VfB Stuttgart gilt. Alexander Hack spielte für die U 23 in der 3. Liga, sah dabei nach acht Minuten wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte und verpasst ebenfalls das Duell mit dem VfB. Henrique Sereno zog sich beim Abschlusstraining einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu und fällt bis Saisonende aus. Inklusive der noch immer nicht ausgeheilten Kniereizung bei Linksverteidiger Gaetan Bussmann, der aber immerhin zum Kader gehörte, "fehlt uns fast die komplette Defensive", bedauert Schmidt. Umso bedeutsamer für den Coach, dass sein Abwehrroutinier die Zähne zusammenbiss.

"Minus eine Szene" - Bungert fast komplett zufrieden

Mit seinem persönlichen Auftritt ging der gebürtige Bochumer selbstkritisch und ehrlich um, wohlwissend, dass er selbst nicht vollends überzeugte. Gegen Schipplock leistete er sich einen fahrlässigen Ballverlust, leitete damit die gefährlichste Torchance der Hanseaten ein. Sein Fazit: "Ich bin zufrieden minus die eine Szene, die hätte nicht sein dürfen."

Für die anstehende Auswärtsaufgabe in Stuttgart wird Bungert wohl wieder die Chance von Beginn an erhalten. Nach Einschätzung seines Trainers würde den Mann mit der besten Zweikampfquote aus dem HSV-Spiel (89 Prozent gewonnene Duelle) erneut ein hartes Stück Arbeit erwarten. "Wir können uns auf einen kämpferischen Leckerbissen freuen, das wird noch einen Tick intensiver als gegen Hamburg", prophezeit Schmidt.

Maximilian Müller