kicker: Gratulation zum 2:0-Sieg in Kiel. Wie war die Rückfahrt nach Wilhelmshaven, Herr Neidhart?
Christian Neidhart (43): Die Rückfahrt war sehr angenehm, zumal wir das Gefühl ja lange nicht mehr hatten.
kicker: Hatten Sie sich überhaupt Chancen in Kiel ausgerechnet?
Neidhart: Ganz ehrlich: nein. Das sind reine Bonuspunkte. Gegen Lübeck und Goslar haben wir Punkte verloren. Zumindest die Niederlage gegen Goslar haben wir damit korrigiert.
kicker: Vor dem Spiel hatte der SVW minus zwei Punkte auf dem Konto. Wie motiviert man ein Team, das völlig unverschuldet Altlasten wegarbeiten muss?
Neidhart: Ich habe den Spielern immer wieder verdeutlicht, dass wir es nur sportlich richten können. Jeder muss sich jetzt zeigen, sich präsentieren, um irgendwo unterzukommen, wenn es hier nicht mehr weitergeht.
kicker: Was war ausschlaggebend für den Sieg?
Neidhart: Wir haben taktisch auf ein 4-1-4-1-System umgestellt und damit Kiels Offensive komplett aus dem Spiel genommen. Außerdem hatten wir Admir Softic in die Spitze beordert.
kicker: War das jetzt der Durchbruch?
Neidhart: Nein, es war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Jetzt müssen wir diesen Auswärtssieg zu Hause bestätigen.
kicker: Was unterscheidet die Arbeit eines Trainers beim SV Wilhelmshaven von der bei einem anderen Regionalligisten?
Neidhart: Sportlich gibt es keinen Unterschied. Da sind die Voraussetzungen wirklich gut. Der Unterschied liegt in der Zuverlässigkeit. Ständig muss man hinter irgendwelchen Sachen herrennen. Und immer gibt es hier Unruhe im außersportlichen Bereich.
Interview: Ralf Knuth-Voigt