Nach gut einer halben Stunde war die Welt des FC Bayern noch in Ordnung. Die Münchner führten durch die Tore von Niklas Süle und Thomas Müller mit 2:0, sie hatten Düsseldorf bestens im Griff, und durch das weite Rund hallte es: "Steht auf, wenn ihr Bayern seid." Also erhoben sich die Zuschauer und applaudierten der Mannschaft. Gut eine Stunde später war all das verflogen. Schiedsrichter Sven Jablonski beendete die Partie mit dem Schlusspfiff, auf der Anzeigetafel der Allianz-Arena stand 3:3 - und die Fans pfiffen jetzt.
"Da können wir ruhig auch mal einen mitkriegen", sagte Müller nach dem Spiel am Sky-Mikrofon. Der Nationalspieler brachte durchaus Verständnis für den Unmut der Anhänger auf, denn der Mannschaft war es einmal mehr nicht gelungen, souverän aufzutreten. 2:0 hatten die Bayern geführt, später 3:1 – doch selbst gegen einen Aufsteiger wie Düsseldorf genügte dies nicht für einen Sieg.
Spielersteckbrief T. Müller
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"So wird es mit einer Aufholjagd schwierig", räumte Müller ein und tat sich merklich schwer, die Ursachen für die anhaltende Krise auszumachen. "Ich bin gerade selbst noch ein bisschen perplex", gestand er und sagte dann nur: "Wir stecken scheinbar in so einer Phase, in der alles bestraft wird."
Tatsächlich hatten die Bayern "ein engagiertes Spiel gemacht", wie Müller sagte. Zur Wahrheit gehörte aber auch: Sie ließen in der Offensive zu viele Torchancen aus - und waren in der Defensive zu sorglos. "Vielleicht fehlt da die hundertprozentige Schärfe bei der ganzen Mannschaft", überlegte Müller und nannte das Verhalten nach Ballverlusten "zu leichtsinnig". Das nutzte Düsseldorf in Person von Dodi Lukebakio gleich dreimal aus - und sorgte dafür, dass die Welt der Bayern nach 90 Minuten nicht mehr in Ordnung war.
