Bundesliga

Hecking: "Typisch für diesen Gegner"

Fühlt sich das 0:0 in Darmstadt nicht wie eine Pleite an?

Hecking: "Typisch für diesen Gegner"

Energisch an der Seitenlinie: SVD-Coach Torsten Frings (li.) und Gladbachs Trainer Dieter Hecking beim Debüt für ihren jeweiligen Klub.

Energisch an der Seitenlinie: SVD-Coach Torsten Frings (li.) und Gladbachs Trainer Dieter Hecking beim Debüt für ihren jeweiligen Klub. Picture Alliance

In sein erstes Sky-Interview als Gladbacher Trainer unmittelbar vor einem Bundesligaspiel flocht Dieter Hecking einen kleinen Scherz ein. 18 Partien lang hatte die Borussia vor dem Spiel in Darmstadt auf gegnerischen Plätzen nicht gewonnen. Hecking aber reklamierte für sich: "Ich habe mit der Mannschaft auswärts noch nicht verloren." Das gilt zwar auch noch nach dem Spiel am Samstagnachmittag am Böllenfalltor, der ersten Gladbacher Partie unter Hecking. Die Serie der Borussen aber ist um ein Spiel länger geworden. Denn gewonnen hat er mit der Mannschaft auswärts auch noch nicht.

Trotzdem werteten alle Gladbacher das 0:0 in Darmstadt als Fortschritt. Kapitän Lars Stindl etwa erklärte: "Wir wussten von Beginn an, dass es ein langer Weg wird, da unten rauszukommen. Das war heute ein Anfang." Jonas Hofmann fand: "Wir können mit der Art und Weise zufrieden sein, wie wir aufgetreten sind." Und Hecking sagte: "Die Mannschaft muss erst wieder Vertrauen aufbauen, dafür war das ein erster Schritt." Der Ansatz war klar: Die Borussia zieht sich an kleinen Dingen hoch.

Für Hofmann fühlt es sich nicht nach einer Niederlage an

Aber muss von den Fohlen nicht ein Auswärtssieg in Darmstadt zu erwarten sein? Fühlt sich ein 0:0 gegen den abgeschlagenen Letzten der Liga nicht wie eine Niederlage an? Hofmann fand, man dürfe "nicht allzu viel verlangen", schließlich sei der neue Trainer erst "15, 16 Tage da". Und ohnehin: "Es wäre der falsche Weg, in Hektik zu verfallen. Wir vertrauen unseren Qualitäten."

Spielbericht

Gerade in der Anfangsphase waren diese zu sehen. In Hofmann und Raffael hatten sie früh zwei gute Chancen, Darmstadt war indisponiert zu Beginn. "Ich hatte das Gefühl, dass wir ein wenig zu viel wollten", sagte der neue SVD-Trainer Torsten Frings, der seine Bundesligapremiere gab, während sein Gegenüber Hecking zum 333. Mal als Coach im Oberhaus auf der Bank saß.

Stindl kritisiert fehlende Konsequenz im letzten Drittel

Dass Hecking später erklärte, die Partie sei "typisch für diesen Gegner" gewesen, darf Darmstadt durchaus als Kompliment auffassen - und zeugt davon, dass sich die Lilien nach holprigem Beginn gehörig steigerten. "Wir kamen nicht mehr so zum Zug", räumte Stindl ein, und Hofmann gestand: "Uns hat im letzten Drittel die Konsequenz gefehlt."

All das war auch ein Verdienst Darmstadts. Frings' Team trat aggressiv und leidenschaftlich auf - eben mit jenen Tugenden, die die Hessen auszeichnen. Und ab Mitte der zweiten Hälfte wurde der SVD auch in der Offensive immer mutiger und frecher. Auch wenn der Siegtreffer bei einer Großchance von Aytac Sulu nicht gelang und Darmstadt Schlusslicht bleibt, versicherte Frings: "Wir können mit dem Punkt super leben. Die Mannschaft glaubt wieder daran, auch gegen solche Gegner etwas holen zu können. Das ist die Message für heute."

lei

Bilder zur Partie SV Darmstadt 98 - Bor. Mönchengladbach