Proschwitz: "Ich habe einen Fehler gemacht"
Der Vertrag in Paderborn ist aufgelöst, der Wechsel zu Sint-Truidense VV in die erste belgische Liga perfekt. Nick Proschwitz schlägt nach turbulenten Tagen sportlich ein neues Kapitel auf. Gegenüber "Sport1" blickte der 29-Jährige aber noch einmal auf den Trainingslager-Eklat zurück. Der Stürmer hatte in der Nacht vom 23. auf den 24. Januar im alkoholisierten Zustand seine Hose heruntergezogen und damit angeblich eine Frau belästigt.
"Ich bin mir bewusst, dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber ich habe zu keiner Zeit jemanden belästigt", sagte Proschwitz und erklärte das Herunterlassen seiner Hose wie folgt: "Ich habe einen dummen Spaß unter Jungs gemacht. Und mir wurde es zum Verhängnis, dass die Mitarbeiterin der Agentur, die das Trainingslager organisiert hatte, auch mit an unserem Tisch saß. Ich habe mich nicht vor ihr entblößt, sondern vor einem Kollegen. Das war wirklich nur eine Art Jungenstreich."
Das war wirklich nur ein Jungenstreich.
Nick Proschwitz
In den Medien aber schlug der Vorfall sofort hohe Wellen, auch wenn besagte Frau klarstellte, nicht belästigt worden zu sein. "Ich war geschockt, wie die Medien diese ganze Geschichte ausgeschlachtet haben. Es wurde vieles übertrieben und es wurden auch Unwahrheiten verbreitet", so Proschwitz.
Enttäuscht von Finke und Effenberg
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Auch Paderborns Präsident Wilfried Finke war nicht zum Lachen zumute, bestellte Proschwitz zum Rapport und warf den Sturmtank daraufhin aus dem Kader. "Das war so, wie wenn man früher als Schuljunge vor dem Rektor antreten musste", erinnerte sich der 29-Jährige. "Ich will nicht nachtreten, aber in meinen Augen hat Herr Finke leider zu schnell geurteilt. Ich habe ihm versucht zu erklären, wie es wirklich war. Aber die Meinung des Präsidenten war sehr schnell so, dass ich gehen sollte. Das tat weh."
Nach der Posse herrschte laut Proschwitz auch Funkstille mit Trainer Stefan Effenberg. "Auch verabschiedet hat er sich nicht von mir", zeigte sich der 1,92-Meter-Hüne enttäuscht.
Neustart in Belgien
In Belgien hofft Proschwitz nun auf einen Neuanfang. Sein neuer Klub Sint-Truidense VV war über den Vorfall zwar "top informiert", trotzdem sei der Angreifer "super aufgenommen" worden. Den SCP-Eklat sieht der 29-Jährige als "Warnschuss" und möchte jetzt "nach vorne blicken".